Niederösterreich

Mini-Kraftwerk könnte Energiemarkt revolutionieren

Mit einer revolutionären Idee will ein niederösterreichisches Unternehmen am Energiemarkt punkten. Ganze Regionen könnten stromautark sein.

Isabella Nittner
Im kommenden Jahr sollen in NÖ drei Strombojen-Parks entstehen. Durch das Mini-Kraftwerk könnten ganze Regionen stromautark gemacht werden.
Im kommenden Jahr sollen in NÖ drei Strombojen-Parks entstehen. Durch das Mini-Kraftwerk könnten ganze Regionen stromautark gemacht werden.
Aqua Libre GmbH

Seit mittlerweile 13 Jahren wird in Margarethen am Moos, einem Ortsteil der Gemeinde Enzersdorf an der Fischa (Bezirk Bruck), an einer Erfindung mit Revolutionspotenzial getüftelt. Doch im Jahr 2010 war die Zeit für die Entwicklung der von Fritz Mondl patentierten "Strom-Boje", einem schwimmenden Mini-Kraftwerk, wohl noch nicht reif.

Kinetische Energie

In Zeiten der Teuerung und der Ukraine-Krise sieht es nun aber gänzlich anders aus. 2019 wurde ein weiterer Prototyp gebaut, auch ein neues Montageschiff für die Erfindung musste her. Nachdem die Leistungselektronik von Siemens auf den neuesten Stand gebracht wurde, kann jetzt richtig durchgestartet werden. Das Ziel: Eine Revolution am Markt der Erneuerbaren!

Doch worum geht's eigentlich? Die Strom-Boje nutzt die kinetische Energie des Wassers frei fließender Flüsse. "Sie greift nicht in die Natur des Gewässers ein, sie schadet weder Schwimmer, Fisch, Vogel, noch Schiff. Es bedarf keiner baulichen Maßnahmen – wie Staumauern, Dämme, Schleusen oder Fischaufstiegshilfen", heißt es seitens des Unternehmens Aqua Libre, das die Strom-Boje vertreibt.

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    Eine Strom-Boje erzeugt Strom für rund 70 Haushalte.
    Eine Strom-Boje erzeugt Strom für rund 70 Haushalte.
    Aqua Libre

    Das Mini-Kraftwerk hat 100 kW Nennleistung, sie liefert pro Jahr rund 250.000 kWh Strom – also Energie für rund 70 Haushalte.

    Im kommenden Jahr sollen die ersten drei Strom-Bojen-Parks in Betrieb gehen, gemeinsam mit Unternehmen aus der Wachau sowie der Stadt Korneuburg wurden 19 Stück zur Genehmigung eingereicht. "Viele weitere werden folgen, wir könnten – bei gutem Willen aller Beteiligten – die Wachau in den nächsten Jahren völlig stromautark machen, und vielleicht sogar die Elektromobilität in der Region forcieren. Bis zu 125 GWha könnten in der Wachauer Donau erzeugt werden. Ohne den bei Wasserkraftwerken üblichen schädlichen Einfluss auf die Ökologie", heißt es seitens Aqua Libre.

    Das Unternehmen sucht für sein Projekt und eine Ausrollung im großen Stil jetzt auch weitere Investoren.

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      Bundesheer / OTS