Die Krise hinterlässt tiefe Spuren beim Produzenten mit der Zentrale in Mattighofen (Bez. Braunau): Er hat einerseits hohe Schulden und andererseits volle Lager. Gegenüber Händlern, denen der Kauf von Bikes finanziert wurde, gibt es Forderungen von 348 Millionen Euro.
Jetzt wurde bekannt: Am Freitag wird es ernst, dann wird KTM die Einleitung eines Sanierungsverfahrens beantragen. Denn: Ein dreistelliger Millionenbetrag fehlt. Die notwendige Zwischenfinanzierung kann aber nicht zeitgerecht sichergestellt werden.
Jetzt wird angepeilt, innerhalb von 90 Tagen mit den Gläubigern einen Sanierungsplan zu vereinbaren. Durch eine Redimensionierung der Gruppe soll nicht nur ihr Bestand nachhaltig gesichert werden. Man will auch die Basis dafür schaffen, "erstarkt aus dem Verfahren zu kommen".
Die Details: Der hohe Lagerstand bei KTM und den Händlern soll in den kommenden zwei Jahren angepasst werden. Dadurch wird die Betriebsleistung an den österreichischen Standorten 2025 und 2026 massiv reduziert – um mehr als 1 Milliarde Euro.
Bitter: Der Restrukturierungsprozess führt zu weiterem Verlustpotenzial, etwa durch Kosten für den Mitarbeiterabbau. Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet der Betrieb mit einem negativen Jahresergebnis "im sehr hohen dreistelligen Millionenbereich".
Nach einem massiven Streichungsprogramm in den vergangenen Monaten fallen bei KTM wie berichtet jetzt noch einmal an die 300 Jobs weg. Die Produktion wird von einem Zwei- auf einen Ein-Schicht-Betrieb umgestellt.