Welt

"Aus Liebe gehandelt" – Mirnesa gesteht Millionen-Coup 

Mehr als 1 Million Euro soll Mirnesa S. bei einer Geldtransportfirma gestohlen haben. Vor Gericht sorgt sie mit einem Liebes-Geständnis für Aufsehen.

David Huemer
Mirnesa S. zeigt sich vor Gericht geständig.
Mirnesa S. zeigt sich vor Gericht geständig.
Dnevni Avaz

Nach einem Millionen-Coup im Vorjahr wurde Mirnesa S. per europäischem Haftbefehl gesucht. Die 42-Jährige soll am 14. Oktober unter Ausnutzung ihres Angestelltenverhältnisses bei einer Geldtransportfirma über eine Million Euro gestohlen haben – "Heute" berichtete. Nach einer monatelangen Flucht stellte sich die Diebin im Jänner den deutschen Behörden und sitzt seither in U-Haft. 

Am Montag musste sich die in Bosnien geborene Frau vor dem Landesgericht Stuttgart verantworten. Die 42-Jährige gab ihr Verbrechen zu, erklärte dem zuständigen Richter aus Liebe gehandelt zu haben. Demnach soll Mirnesa S. von ihrem Freund Robert S. zu der Tat überredet worden sein. "Ich wollte mit ihm zusammen sein, weil ich mich in diesen Menschen so verliebt habe", wird die 42-Jährige in der deutschen "Bild" zitiert. Das Urteil: Drei Jahre Haft!

1/5
Gehe zur Galerie
    Die deutsche Polizei fahndet nach dieser Blondine mit Tattoos.
    Die deutsche Polizei fahndet nach dieser Blondine mit Tattoos.
    Polizei Stuttgart

    "Wollte eigentlich immer nur Liebe haben"

    Bereits nach dem Kennenlernen der beiden soll sich Robert S. vermehrt nach ihrem Job bei der Werttransport-Firma erkundigt haben. Der 28-Jährige soll Mirnesa S. sogar gefragt haben, ob sie dort Geld stehlen könnte. Damals lehnte die 42-Jährige allerdings ab. Immer wieder soll es Robert S. versucht haben. "Er hat mir Parfüm gekauft und Gürtel. Er hat mir Geschenke gemacht", schildert die Millionen-Diebin vor Gericht. "Wissen Sie, ich wollte eigentlich immer nur Liebe haben – und das war es", gesteht Mirnesa S. 

    Nach ihrem Millionen-Coup platzte der Traum eines Luxus-Lebens mit ihrer großen Liebe. Der 28-Jährige soll sich rar gemacht haben, viele Versprechungen nicht eingehalten haben. "So habe ich mir das nicht vorgestellt. Für mich war wichtig, dass ich mit ihm zusammen bin", erklärt Mirnesa S. Auch einen versprochenen Reisepass mit anderem Namen erhielt die 42-Jährige nie. Dafür hagelte es Drohungen, als sie sich beschwerte, dass er nie da sei. 

    Flucht nach Montenegro und Kontakt zur Mafia

    Aus Angst vor dem 28-Jährigen kontaktierte sie den deutschen Anwalt Markus Okolisan und flüchtete aus dem Versteck in Montenegro. Nachdem ihr Anwalt den Kontakt zur Polizei hergestellt hatte, reiste sie zurück nach Deutschland und stellte sich dort den Behörden. "Meine Mandantin wurde für die Tat bewusst ausgenutzt. Sie ist voll geständig und bereut den Diebstahl", wird der Jurist in der "Bild" zitiert. Der Millionen-Diebin drohen nun bis zu zehn Jahre Haft. Dennoch hofft sie, dass sich ihr Geständnis mildernd auf das Urteil auswirkt.

    Ihre vermeintlich große Liebe Robert befindet sich weiter auf der Flucht. Möglicherweise ist der 28-Jährige sogar noch in Besitz der ganzen Beute. "Er hat Kontakt ins Umfeld des serbischen Präsidenten und zu Mafiosi", erklärt Mirnesa S. vor Gericht. 

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock