Fussball
Millionen-Deal – Rapid will Vermarktungsrechte abgeben
Die sportlich Verantwortlichen stellten es jüngst klar: Die Rapid-Kassen sind alles andere als gut gefüllt. Folgt nun ein Deal mit einer Agentur?
Der neue Rapid-Präsident Alexander Wrabetz kündigte medienwirksam an, 30 Millionen Euro für die grün-weiße Kampfmannschaft zur Verfügung stellen zu wollen. Aktuell sind die Hütteldorfer davon aber deutlich entfernt. Die Kassen sind nicht gerade gut gefüllt, bei Neuzugängen muss aufs Geld geschaut werden. "Es hat nie die Aussage gegeben, dass wir im Geld schwimmen oder mit dem Geldkoffer durch Europa fahren", umschrieb es Vorstand und ehemaliger "Fußballgott" Steffen Hofmann jüngst bei "Sky".
Für den Angriff auf die Bundesliga-Topklubs Red Bull Salzburg und Sturm Graz müssen zusätzliche Millionen her. Ein Teil davon soll durch den Verkauf eines Teils der Vermarktungsrechte lukriert werden, wie die "Krone" berichtet. Demnach plane der neue Finanz-Geschäftsführer Marcus Knipping, durch ein Abkommen mit der deutschen Agentur "Sportfive" bis zu drei Millionen Euro einzunehmen.
Abgabe der Vermarktungsrechte?
Derartige Partnerschaften sind im Fußball durchaus Gang und Gäbe. So kooperiert Sportfive etwa mit Paris St.-Germain, Manchester City und mehreren deutschen Klubs – darunter auch Borussia Dortmund, Knippings Ex-Klub, für den der Deutsche beinahe drei Jahrzehnte tätig war.
Der Deal würde vorsehen, dass Sportfive eine Unterschriftsprämie in der Höhe von zwei bis drei Millionen Euro an die Hütteldorfer bezahlt. Schnelles Geld, das gleich reinvestiert werden könnte, etwa in Neuzugänge. Die Aufgabe der Agentur ist es dann, Sponsoren und Geldgeber an Land zu ziehen und diese zu betreuen. Dafür kann Sportfive dann eine Provision bis zu 20 Prozent einstreifen. Allerdings könne dies dem Bericht zufolge auch die Gastronomie im Stadion oder den Logenverkauf, sogar bestehende Verträge, betreffen. Die Frage ist letztendlich: Zahlt es sich aus? Kommen zusätzliche Geldgeber nach Hütteldorf und werden die Provisionszahlungen so kompensiert?
Tojner wollte Anteilsverkauf
Zuletzt trennten sich die Hütteldorfer vom ehemaligen Marketing-Chef. Das sei ein weiteres Indiz dafür, dass Sportfive nun einsteigen soll. Das schnelle Geld ist kurzfristig verlockend. Ob die Rechnung langfristig aufgeht, bleibt abzuwarten.
Präsidiumsmitglied Michael Tojner deutete zuletzt an, sich vorstellen zu können, bis zu 30 Prozent der Klub-Anteile an treue Investoren abzugeben – vergleichbar zu Bayern München, das 24,9 Prozent der Klub-Anteile an drei Unternehmen abgegeben hat. So könnten bis zu 30 Millionen Euro lukriert werden, dies sei aber ohnehin nur ein Zukunftsplan. Bei den Fans stieß aber auch dieser Plan nicht auf Gegenliebe.