20.000 Euro Schaden

Millionärssohn fackelt Auto ab – Therapie auf Madeira

Ein Wiener Teenager aus sehr reichem Hause geriet in falsche Kreise. Er verprügelte einen 14-Jährigen und zündete einen Mercedes an.

Wien Heute
Millionärssohn fackelt Auto ab – Therapie auf Madeira
Der angeklagte Teenager kam mit einer milden Strafe davon.
Sabine Hertel

"Der Papa wird's schon richten, der Papa macht's schon gut": Ganz nach dieser Textzeile aus dem bekannten Lied von Peter Alexander handelte auch der Vater eines heute 15-Jährigen aus schwerreichem Hause.

Der Millionärsspross hatte gemeinsam mit einem anderen Burschen im März 2023 am Parkplatz des Schafbergbades (Währing) bei vier Autos die Windschutzscheibe eingeschlagen und die Seitenspiegel heruntergetreten. Anschließend wurde ein Mercedes abgefackelt – das Fahrzeug brannte vollständig aus.

Vater beglich 20.000-Euro-Schaden

Der Schaden belief sich auf 20.000 Euro – der Vater des 15-Jährigen beglich ihn, ohne mit der Wimper zu zucken. Für den Wiener ist die Summe wohl ein Klacks, denn die Familie zählt zu den 100 reichsten Österreichern.

Das war aber nicht der einzige Vorfall, der den Jugendlichen unlängst auf die Anklagebank brachte. Der 15-Jährige musste sich neben der Sachbeschädigung auch wegen schwerer Körperverletzung und Nötigung am Wiener Straflandesgericht verantworten – "Heute" berichtete.

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    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    Ich habe es gleich danach bereut, dass ich ihn in den Schwitzkasten genommen habe
    angeklagter Teenager
    vor Gericht

    Gemeinsam mit anderen Jugendlichen hatte er einen damals 14-Jährigen zu einem Treffen auf den Schafberg gelockt, um "ihn zur Rede zu stellen". Unter Androhung von Gewalt forderten sie AirPods und Jacke vom Opfer. Der Bursche musste sich zudem hinknien und entschuldigen – wofür wissen weder die Angreifer noch er selbst.

    Als dem 14-Jährigen kurzfristig die Flucht gelang, hechteten die Teenager hinter ihm her, der Bursche aus reichem Hause nahm ihn am Boden liegend in den Schwitzkasten. "Ich habe es gleich danach bereut, dass ich ihn in den Schwitzkasten genommen habe", erklärte der 15-Jährige vor Gericht. Das Opfer erlitt eine Schulterprellung und eine Nasenverletzung – als "Wiedergutmachung" erhielt der Jugendliche 4.850 Euro – wieder bezahlt vom Vater des 15-Jährigen.

    Ein Jahr lang "Therapie" auf Madeira

    Vor Gericht präsentierte sich der reiche Teenager wortkarg, aber voll geständig und zerknirscht: "Ich musste die dritte Klasse wiederholen und hatte schlechte Noten – das hat mich frustriert. Ich bin auf die falsche Schiene geraten, in einen Kreis von schlechten Leuten, die ich durch andere Freunde kennengelernt habe", erklärte er, gab aber zugleich zu: "Wir haben ihn raufgelockt. Wir wussten, dass wir ihm etwas antun wollen."

    Nach den Taten wurde der damals 14-Jährige ein Jahr lang zur "Therapie" nach Madeira geschickt. Im Rahmen eines privat organisierten Projektes lebte er bei einer Familie, besuchte eine Schule und wurde psychologisch sowie sozialpädagogisch betreut. Erst seit kurzem ist er wieder zurück in Wien und zeigt sich geläutert: "Ich werde den Schaden an meinen Vater abstottern, ich habe schon eine Zusage für eine Lehrstelle", meinte er. Das (milde) Urteil: Drei Monate bedingt – rechtskräftig.

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein reicher Wiener Teenager verursachte Sachschäden in Höhe von 20.000 Euro, indem er ein Auto anzündete und einen 14-Jährigen verprügelte
    • Sein Vater beglich den Schaden und der Jugendliche erhielt eine milde Strafe von drei Monaten auf Bewährung
    • Der Jugendliche wurde zu einer "Therapie" auf Madeira geschickt und zeigt sich nun geläutert
    red
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