Wien

Migranten-Sager – AMS-Chef rechnet mit Waldhäusl ab

Auf Puls 24 träumt NÖ-Integrationslandesrat Waldhäusl (FPÖ) von einem Wien ohne Migranten. AMS-Chef Kopf rechnet ihm vor, was das hieße.

Claus Kramsl
AMS-Vorstand Johannes Kopf hilft dem FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl mit Sachinformation aus.
AMS-Vorstand Johannes Kopf hilft dem FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl mit Sachinformation aus.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Auf die Frage einer Wiener Gymnasiastin, was wäre, wenn die EU-Grenzen schon vor vielen Jahren geschlossen worden wären, antwortete Gottfried Waldhäusl (FPÖ), Integrationslandesrat in NÖ, völlig unverblümt: "Dann wäre Wien noch Wien". Der Aufschrei nach dem Sager in der Puls 24-Diskussionssendung "Pro und Contra" ließ nicht lange auf sich warten.

Kopf: Jeder dritte Beschäftigte ist Ausländer

Auch AMS-Chef Johannes Kopf findet die Fantasien des FPÖ-Hardliners "absurd". Ein Drittel aller Beschäftigten in Wien hat eine ausländische Staatsangehörigkeit, rechnet er auf Twitter vor. Dazu postet er eine Statistik zur Arbeitsplatz-Verteilung nach Branchen auf in- und ausländische Arbeitnehmer:

So sind in der Baubranche 57 Prozent aller in Wien Beschäftigten Menschen mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft. In der Gastronomie und Hotellerie ist der Anteil mit 62 Prozent Nicht-Österrreichern sogar noch größer. Und auch im Gesundheits- und Sozialbereich sind NIcht-Österreicher mit 32 Prozent sehr stark vertreten.

Ein Blick zurück

Bei der Volkszählung im Jahr 1890 waren 44,7 Prozent der in Wien lebenden Menschen auch hier geboren. 15,1 Prozent stammten aus den übrigen Bundesländern. 26 Prozent stammten bereits damals aus Böhmen und Mähren (heute Tschechischen Republik). Um 2010 hatte rund eine halbe Million der Wiener Einwohner einen Migrationshintergrund, davon stammte rund ein Drittel aus der Europäischen Union, ein weiteres Drittel aus Ex-Jugoslawien und mehr als ein Fünftel aus der Türkei.

Kritik an Waldhäusl reißt nicht ab

Inzwischen melden sich auch immer mehr Menschen aus der Zivilgeselschaft zu Waldhäusls Aussage zu Migranten zu Wort. Die Schauspielerin Katharina Stemberger stellt auf Twitter die Frage: "Gibt es etwas Widerlicheres?"

Auch die ehemalige WIener SPÖ-Nationalrätin Nurten Yilmaz findet eindeutige Worte:

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