Politik

Wahlbeben – MFG erobert reihenweise Tirols Orte

Die Tirolerinnen und Tiroler werden zu den Wahlurnen gerufen. Die Gemeinderatswahlen bringen bereits erste Überraschungen. 

Heute Redaktion
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Das Rathaus in Kufstein.
Das Rathaus in Kufstein.
Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

In Tirol steigen am Sonntag die Bürgermeisterwahlen und die Wahlen zum Gemeinderat. Insgesamt sind heute 505.752 Bürgerinnen und Bürger aus 273 Gemeinden aufgerufen ihre Stimme abzugeben. Die Wahlen werden als wichtiger Stimmungstest für die nächst-jährige Landtagswahl angesehen. 

MFG feiert gleich mehrere Erfolge 

In 40 Gemeinden dürfte der Sieger schon feststehen, denn hier tritt nur eine Liste an. Die erste Überraschung hat es jedoch bereits ebenfalls gegeben. Die Impfgegner Partei MFG, die bereits in den oberösterreichischen Landtag eingezogen ist und die in Waidhofen an der Ybbs die absolute Mehrheit der ÖVP, gebrochen hat, erzielt auch in Tirol Erfolge. Demnach gelang es der neuen politischen Kraft in Mariastein im Bezirk Kufstein, wo 400 Menschen zu Hause sind, mit drei Mandaten in den Gemeinderat einzuziehen. Ebenfalls den Einzug in den Gemeinderat schaffte die MFG in, Achenkirch (1 Mandat), Brixxleg (2), Hochfilzen (1) und Strass im Zillertal (1). In Inzing, wo die MFG ebenfalls mit zwei Mandataren den Einzug schafft, fällt die FPÖ dafür heraus. In Münster erreicht die MFG zudem 17 Prozent und wird drittstärkste Kraft, als die ihr nun drei Mandate zustehen. Auch in Kirchbichl gelang der Impfgegner-Partei ein Erfolg 13 Prozent sichern der MFG in der Gemeinde mit knapp 5.000 Wahlberechtigten zwei Mandate im Gemeinderat. 

Keine Überraschungen werden hingegen in anderen Gebieten erwartet. In der zuletzt durch die Corona-Pandemie etwas in Verruf geratene Tourismusmetropole Ischgl hat Werner Kurz seinen Bürgermeistersessel behalten, einer Sensation kommt das freilich nicht gleich, immerhin war Kurz der einzige Anwärter für den Posten als Stadtchef. Da in Tirol aber Gemeinderat und Bürgermeisterwahlen getrennt von einander sind, musste Kurz´ dennoch eine Niederlage einstecken. Er verlor knapp die Hälfte ihrer Stimmen und kommt nur noch auf 34 Prozent. Stimmenstärkste Kraft in Ischgl ist die neu-angetretene Partei "LISTE B'SINNA - B'SINNA“, die mit 54 Prozent sieben Mandate erreichte. 

Ischgls Bürgermeister Werner Kurz wird zwar im Amt bestätigt, verliert aber mit seiner Liste die Hälfte seiner Stimmen.
Ischgls Bürgermeister Werner Kurz wird zwar im Amt bestätigt, verliert aber mit seiner Liste die Hälfte seiner Stimmen.
Johann Groder / EXPA / picturedesk.com

NEOS verlieren ersten Bürgermeister haarscharf 

Verluste müssen hingegen die NEOS hinnehmen. Die Pinken verlieren mit Markus Moser an Mils bei Imst haarscharf ihren ersten Bürgermeister in Österreich. Moser musste sich seinen Herausforderer von der ÖVP Bernhard Schöpf mit 222:227 Stimmen geschlagen geben. Neos-Landeschef Dominik Oberhofer sprach von einem "schmerzlichen Verlust".

SPÖ erobert Platters Heimatgemeinde Zams

Auch die SPÖ muss Rückschläge einstecken. Im seit jeher tiefschwarzem Bundesland war es das Ziel der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ihre 25 Bürgermeister zu halten. Doch bereits in Schönwies im Bezirk Landeck wurde der Plan vom ÖVP-Herausforderer Reinhard Raggl zu Nichte gemacht. Ihm gelang gegen Harald Peham, der von Langzeitbürgermeister Willi Fink die Partei übernommen hatte, ein klarer Erfolg. Auch Georg Wartelsteiner, der zuletzt 18 Jahre als roter Bürgermeister Hainzenberg regiert, musst mit ansehen, wie seine Partei keinen Nachfolger fand. Nach Wartelsteiners Rückzug wurde Hansjörg Kreidl zum neuen Bürgermeister gewählt. In Zams hingegen, der Heimatgemeinde von Landeshauptmann Günther Platter, konnte die SPÖ das Ergebnis drehen. Hier entschied Benedikt Lentsch von der SPÖ-Liste "Unser Zams“ das Rennen gegen Amtsinhaber Siggi Geiger von der ÖVP für sich. 

FPÖ hält Bürgermeister 

Bernhard Freiberger ("Unabhängige Bürgermeisterliste") wurde in Rattenberg mit 58 Prozent der Wählerstimmen im Amt bestätigt. In Jochberg konnte der ehemalige FPÖ-Politiker Günter Resch mit einer eigenen Liste sein Amt ebenfalls verteidigen.

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