Welt
Messerstecherei nach Erdogan-Sieg: Mann in Lebensgefahr
Eskalation nach Erdogans Wahlsieg auch in Stuttgart. Bei einem Autokorso kam es zu einem blutigen Messer-Angriff, drei Männer wurden verletzt.
Nicht nur in Wien sorgten Auslandstürken nach der Verkündung des Wahlsiegs von Recep Tayyip Erdogan für Ausnahmezustand. Auch in Deutschland, wo sich ähnlich viele Anhänger des neuen alten Machthabers am Bosporus finden, kam es laut "Bild"-Zeitung zu einer "Krawall-Nacht".
Mit Bekanntgabe des vorläufigen Wahlergebnisses kam es auch im Stadtgebiet von Stuttgart, Baden-Württemberg, zu spontanen Autokorsos und feiernde Menschen zogen zum Teil Fahnen schwenkend durch die Innenstadt. Die Feiernden trafen vielerorts aber auch auf wenig freundlich gestimmte Anhänger des unterlegenen Kandidaten Kemal Kilicdaroglu. Es kam zu mehrmals zu Rangeleien, Flaschen flogen.
Teenager in Lebensgefahr
Den "blutigen Höhepunkt" erreichten die Auseinandersetzungen gegen 22.10 Uhr. "In der Theodor-Heuss-Straße wurde ein Korso-Fahrzeug von einer mehrköpfigen Personengruppe angegangen. Der 26-jährige Fahrer wurde offenbar durch einen Messerstich verletzt", melden Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Aussendung.
Zwei 18 und 19 Jahre alte Männer, die offenbar zu den Angreifern gehört hatten, hatten dabei ebenfalls Stichverletzungen erlitten. Einer von ihnen schwebt zeitweilig in Lebensgefahr.
Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor Ort. Insgesamt wurden 13 Strafanzeigen aufgenommen, darunter ein versuchtes Tötungsdelikt, sechs Körperverletzungen und mehrere Sachbeschädigungen.