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Messer-Angreiferin (28) schon seit 2017 polizeibekannt
Die Frau, die am Dienstag im Manor in Lugano zwei Frauen attackierte, tauchte laut Fedpol bereits 2017 bei Jihadismus-Ermittlungen auf.
Die 28-jährige Schweizerin, die im Manor in Lugano zwei Frauen verletzte, hat mögliche Sympathien für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Sie wurde festgenommen, wie die Polizei am Dienstag berichtete. Eines der Opfer wurde nach Polizeiangaben schwer, aber nicht lebensgefährlich, eines leicht verletzt.
Dass die Polizei terroristische Motive untersucht, bestätigten sie an einer Pressekonferenz am Dienstagabend in Lugano. Nach Angaben des Kommandanten der Tessiner Kantonspolizei, Matteo Cocchi, ist die Täterin der Polizei bekannt. Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Es handele sich um einen "mutmaßlichen terroristisch motivierten Angriff", wie die Bundespolizei Fedpol mitteilte.
Später teilte das Fedpol mit, die Frau sei bereits 2017 in polizeilichen Ermittlungen mit jihadistischem Hintergrund aufgetaucht.
"Sämtliche Sicherheitsvorkehrungen wurden sofort in Gang gesetzt, ein solches Ereignis kann jedes westliche Land treffen. Für das Tessin wäre das jedoch das erste Mal", sagte Regierungspräsident Norman Gobbi. Fedpol-Direktorin Nicoletta della Valle fügte hinzu: "Dieser Angriff überrascht mich nicht. Er erinnert mich an die Fälle in Frankreich und Morges." Es sei jedoch zu früh, um Verbindungen zu anderen Fällen zu bestätigen.
Auch ein Sicherheitsexperte, der wegen des frühen Zeitpunkts namentlich nicht genannt werden will, sieht Parallelen zu Angriffen in Frankreich. "Der Modus Operandi scheint tatsächlich jenem zu gleichen, den wir vor wenigen Wochen bei Paris oder in Nizza gesehen haben: ein einzelner Angreifer mit einer einfachen Waffe und Opfer, die zufällig gewählt wurden", so der Experte. "Eine Frau, die allein mit einem Messer bewaffnet eine terroristisch motivierte Attacke ausführt, wäre etwas völlig Neues."