Ukraine
Menschen in Cherson in Folterstätten brutal misshandelt
Die Ukraine feierte kürzlich die Rückeroberung der Stadt Cherson. Nun mehren sich die Indizien für eine systematische Folterung durch russische Hand.
Am 11. November konnten die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Cherson im Süden des Landes zurückerobern. Seitdem hat die Führung um Präsident Wolodimir Selenski mehrmals russische Gräueltaten und mutmaßliche Kriegsverbrechen angeprangert. Nun wurden neue Folterstätten entdeckt.
Laut Angaben ukrainischer Ermittler wurden in Cherson vier von den russischen Besatzern zu Folterstätten umfunktionierte Haftzentren und Polizeistationen entdeckt. Die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew teilte am Montag mit: Hier hätten die "russischen Besatzer Menschen illegal festgehalten und brutal gefoltert".
Neben einem "Gerät zum Erzeugen von Stromschlägen" wurden "Teile von Gummiknüppeln" und ein "Holzschläger" sichergestellt.
Belastende Unterlagen
Kiew zufolge hätten die russischen Streitkräfte hier "Pseudostrafverfolgungsbehörden" eingerichtet. Dort vorgefundene Unterlagen zur Verwaltung dieser Gefangenenlager würden dies belegen.
Weiter hieß es, die Ermittlungen zu den Folterstätten und unrechtmäßigen Inhaftierungen würden fortgesetzt. Man wolle "alle Opfer zu identifizieren". Moskau fühlte sich bisher nicht zu einer Reaktion auf die Vorwürfe genötigt.