Österreich
Feuerwehr fliegen Granaten um die Ohren
Mehr als neun Stunden stand in Kapfenberg ein eigentlich unbewohntes Haus in Vollbrand. Immer wieder kam es zu größeren Explosionen.
Rund 100 Einsatzkräfte von Polizei, Rettung, Notarzt, Feuerwehr sowie Gas- und Elektroversorungsunternehmen wurden ab 0.15 Uhr zu dem Brand im Kapfenberger Ortsteil Winkl alarmiert.
Flammen loderten aus einem "normalerweise" leerstehenden Wohnhaus, immer wieder erschütterten "teils größere Explosionen" das Gebäude. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, da die Feuerwehr lange nicht in das Innere des Hauses vordringen konnte.
"Bei einer weiteren Explosion während den Löscharbeiten wurde eine Granate aus dem Weltkrieg in Richtung Einsatzkräfte geschleudert", meldete die Feuerwehr der Stadt Kapfenberg kurz nach 8 Uhr vormittags. Die Silberhelme mussten sich wegen akuter Explosionsgefahr von dem Gebäude zurückziehen, die aufgestellten Wasserwerfer löschten unbemannt weiter.
Im Zuge einer groben Durchsuchung des Gebäudes wurden weitere Granaten und Kriegsrelikte sowie Munition sichergestellt.
Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, soll darin Munition aus dem Zweiten Weltkrieg gelagert worden sein. Die nahe Rüstungsfabrik der Firma Böhler war gegen Kriegsende mehrfach das Ziel alliierter Bomber-Angriffe.
Um 9.35 Uhr vormittags konnten die Einsatzkräfte endlich aufatmen. Die steirische Polizei vermeldete via Twitter "Brand aus". "Nun beginnen unsere Ermittler mit der Arbeit", so die Landespolizeidirektion. "Wir werden das Haus in den kommenden Tagen Stück für Stück abarbeiten", zitiert die "Kleine Zeitung" das Entschärfungsteam der Polizei.
Derzeit sind keine verletzten Personen bekannt, zwei ältere Menschen mussten aus dem Nachbarhaus evakuiert werden. Der Sachschaden ist bereits jetzt enorm.
(red)