Oberösterreich
Erstmals mehr tote Radler als Biker – das ist der Grund
Im Frühling wird wieder kräftig in die Pedale getreten. Doch Vorsicht! Vor allem Unfälle mit E-Bikes enden häufig tödlich, warnen Experten.
Wenn die Temperaturen bald steigen, erfreut sich der Drahtesel – und dabei vor allem der elektrische – erneut großer Beliebtheit. Doch mit Blick auf die Unfall-Statistik ist Vorsicht geboten.
Die Entwicklung ist dramatisch: 2022 endeten in Oberösterreich ganze 16 Fahrrad- und zwölf Motorrad-Unfälle tödlich. Damit starben erstmals mehr Radler als Biker.
Viele tote E-Biker
Jetzt weist ein Politiker auf zwei wichtige Aspekte hin, die die Verkehrs-Sicherheit der Radfahrer betreffen: Der Anteil von E-Bikes bei tödlichen Fahrradunfällen ist vergleichsweise hoch. Vor allem ältere Menschen haben ein erhöhtes Unfall-Risiko.
"Der E-Bike-Boom zeigt sich auch in der Unfallstatistik", erklärt Günther Steinkellner (FPÖ), oberösterreichischer Landesrat für Infrastruktur und Mobilität. Im Vorjahr starben mehr Radfahrer auf den Straßen als Motorradfahrer. "Meist waren die Unfallopfer auf einem E-Bike unterwegs."
„"Der E-Bike-Boom zeigt sich auch in der Unfallstatistik." Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ)“
Bei zehn Unfällen, die vergangenes Jahr tödlich endeten, waren die Lenker mit einem E-Bike unterwegs. Bei weiteren sechs wurde das Rad nur durch Muskelkraft bewegt.
"Die motorisierte Fahr-Unterstützung ist insbesondere bei älteren Personen sehr beliebt", sagt Steinkellner. Durch das E-Bike ließen sich Distanzen ohne große Kraftanstrengungen leicht zurücklegen. "Das schafft neue Mobilitätsmöglichkeiten und fördert gleichzeitig die Aktivität", so der Politiker.
Gefahren beim E-Bike-Fahren
Aber es birgt auch Gefahren, denn ein höheres Gewicht und schnellere Geschwindigkeiten sorgen für Schwierigkeiten beim Lenken. Steigungen mit einem E-Bike zu überwinden und Berg-Abfahrten sorgen zusätzlich für Risiko.
Für eine bestmögliche Vorbereitung legt Steinkellner Freizeit-Sportlern ein E-Bike-Training ans Herz. In den vergangenen Jahren wurde es erst ab 60 Jahren mit 25 Euro gefördert, jetzt ist das bereits ab 50 der Fall.
Aktives Training im Hindernis- und Geschicklichkeits-Parcours ist laut Steinkellner die "optimale Unfall-Prävention". Es helfe, schwere Unfälle und Verletzungen mit Todesfolge zu vermeiden, so der Landesrat.