Mieter fürchten Rauswurf

Mehr befristete Mieten– Stadt hilft mit Gemeindebauten

In den letzten Jahren stieg die Zahl befristeter Mietverträge. Vizebürgermeisterin Gaál will nun den Zugang zu unbefristeten Wohnungen erleichtern.

Christoph Weichsler
Mehr befristete Mieten– Stadt hilft mit Gemeindebauten
"Eine Mietrechtsreform ist dringend notwendig – die Bundesregierung muss handeln!", fordert Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.
Stadt Wien/Martin Votava

Die Lage auf dem Wiener Wohnungsmarkt spitzt sich immer mehr zu! Befristete Mietverträge sind für viele Mieter zur tickenden Zeitbombe geworden. Eine neue Studie der Stadt Wien schlägt Alarm: Während vor 20 Jahren noch 93 Prozent der Mietverträge unbefristet waren, sind es bei Neuvermietungen in den letzten Jahren nur noch 44 Prozent. Bei Altbauwohnungen ist die Lage besonders dramatisch – 70 bis 80 Prozent der Angebote sind nur noch befristet.

Für viele Wiener wird es immer problematische: Ein Drittel weiß nicht, ob sie in ihrer Wohnung bleiben dürfen, und 12 Prozent leben in ständiger Angst, nach dem Auslaufen ihres Mietvertrags auf die Straße gesetzt zu werden. Gerade in Zeiten, in denen Wohnraum ohnehin knapp und teuer ist, ist das für viele Menschen eine enorme Belastung.

Gaal: "Mietrechtsreform notwendig!"

Die Stadt Wien will mit einer Sonderaktion, Mietern den Zugang zu unbefristeten Gemeindewohnungen erleichtern. Seit Juli können sich Betroffene für eine neue Gemeindewohnung bewerben.  Es konnte bereits hunderten Wienern geholfen werden, die durch das Auslaufen ihrer privaten Mietverträge in Not geraten sind. 219 Mieter haben jetzt eine neue Wohnung sicher, und für viele weitere sehe es gut aus. Insgesamt stellt die Stadt 1.000 Gemeindewohnungen mit 1 bis 3 Zimmern zur Verfügung.

Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál spricht Klartext: "Der private Mietsektor entwickelt sich zum echten Problem für viele Wiener. Die Zahl befristeter Mietverträge schießt in die Höhe und verursacht bei vielen große Sorgen. Eine Mietrechtsreform ist dringend notwendig – die Bundesregierung muss handeln!" Doch bis es so weit ist, springt die Stadt Wien mit Wiener Wohnen ein und hilft genau dort, wo es am dringendsten ist. Unbefristete Mietverträge sollen den Betroffenen die Sicherheit geben, die sie im privaten Mietsektor nicht mehr finden.

Aktion bis November

Die Aktion läuft noch bis Ende November – wer also einen befristeten Mietvertrag hat, der in den nächsten sechs Monaten ausläuft, sollte sich schnell anmelden. Viele der bisherigen Teilnehmer stehen bereits kurz vor der Vertragsunterzeichnung, und auch wenn man sonst nicht alle Voraussetzungen für eine Gemeindewohnung erfüllt, können Betroffene jetzt trotzdem profitieren.

Wer kann sich bewerben?

Neben dem Wohnbedarf und der Einkommensgrenze müssen Bewerber mindestens 18 Jahre alt sein, seit zwei Jahren durchgehend in Wien gemeldet und österreichische Staatsbürger oder gleichgestellt sein. Bei Fragen kann man sich direkt bei der Wohnberatung Wien informieren oder auf der Webseite wohnberatung-wien.at alle Details einsehen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Wohnsituation in Wien verschärft sich zunehmend, da immer mehr Mietverträge befristet sind und viele Mieter in Unsicherheit leben
    • Die Stadt Wien reagiert mit einer Sonderaktion, die den Zugang zu unbefristeten Gemeindewohnungen erleichtert, um den Betroffenen mehr Sicherheit zu bieten und fordert gleichzeitig eine dringende Mietrechtsreform
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