Verbot gefordert
"Befristete Mietverträge sind Geschäft mit der Angst"
Wer in einer befristeten Wohnung lebt, zahlt oft bedeutend mehr und lebt mit der ständigen Angst, ausziehen zu müssen. Die KPÖ fordert ein Verbot.
Erste Studien zur Teuerung haben gezeigt, dass vor allem die Wohnkosten bei den Menschen einen immer größer werdenden Teil des Einkommens auffressen. Verstärkt wird diese Preisexplosion noch weiter durch das Instrument der befristeten Mieten. Am privaten Markt ist fast die Hälfte aller Mietverträge befristet, obwohl nur 18 Prozent bewusst befristet leben, hat eine Erhebung der Arbeiterkammer gezeigt.
Die AK schilderte jüngst einen Fall, bei dem ein Paar nach der Verlängerung des Mietvertrages plötzlich um 350 Euro mehr zahlen sollte. Rechtlich dagegen vorzugehen ist zwar möglich,. Viele Mieter fürchten aber, den Vertrag fix nicht verlängert zu bekommen, wenn sie "Probleme" machen. Die Chance, ungewollt ausziehen zu müssen, ist hoch und sorgt für Verunsicherung, gerade was die längerfristige Lebensplanung angeht.
Angst, Wohnung zu verlieren
Auch die KPÖ fordert bereits seit vielen Jahren, befristete Mietverträge nur mehr in Ausnahmefällen zuzulassen, etwa bei kleinen, privaten Vermietern. "Wohnkonzerne nutzen die Angst von Menschen, die Wohnung wechseln zu müssen, oft beinhart aus und erhöhen die Miete", sagt KPÖ-Spitzenkandidat Tobias Schweiger, der in seinen Sprechstunden schon viele Betroffene beraten hat.
"Viele trauen sich außerdem auch bei offensichtlichen Mängeln nicht, eine Behebung zu verlangen, aus Angst, die Wohnung zu verlieren." Neben einem Verbot von Befristungen brauche es eine Senkung der Richtwerte um 20 Prozent. Eine angekündigte Mietrechtsreform sei die Bundesregierung aber schuldig geblieben, so Schweiger.