"Heute"-Umfrage

Mehr Arbeitslosengeld: 28 Prozent sind dafür

Derzeit liegt das Arbeitslosengeld bei 55 % des letzten Nettoeinkommens. Laut "Heute"-Umfrage sind 37 % der Ansicht, dass das so bleiben sollte. 

Newsdesk Heute
Mehr Arbeitslosengeld: 28 Prozent sind dafür
Ende März waren in Österreich insgesamt 369.640 Personen beim AMS gemeldet.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Die aktuellen Arbeitslosenzahlen verbreiten Alarmstimmung. Ende März waren in Österreich 369.640 Personen beim AMS gemeldet. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Punkte auf 6,9 % gestiegen.

Das Arbeitsministerium führt die Entwicklung auf das "wirtschaftlich herausfordernde Umfeld" zurück, das Arbeitsmarktservice (AMS) sieht "eine besonders schlechte Entwicklung".

Arbeitslosigkeit darf keinesfalls zu Armut führen
Renate Anderl
AK-Präsidentin

Die Arbeiterkammer (AK) weist darauf hin, dass auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen wieder steigt. Die Situation am Arbeitsmarkt werde insbesondere für Menschen mit gesundheitlichen Problemen und Ältere immer schwieriger. 

Fast jeder Zweite kommt nicht aus

Zusätzlich zeige die letzte Statistik-Austria-Erhebung, dass von Arbeitslosigkeit Betroffene immer stärker mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Demnach hätten 45 % der Betroffenen Probleme, mit dem Arbeitslosengeld auszukommen.

"Arbeitslosigkeit darf keinesfalls zu Armut führen", so AK-Präsidentin Renate Anderl. Sie fordert: "Das Arbeitslosengeld muss endlich erhöht werden."

Kürzung der Lohnnebenkosten

Derzeit beträgt das Arbeitslosengeld 55 % des letzten Nettoeinkommens. Eine Veränderung dieses Satzes wird in der Tat seit Längerem diskutiert – im Raum steht allerdings auch eine Absenkung oder schrittweise Reduktion je nach Dauer der Arbeitslosigkeit. Hintergrund ist nicht zuletzt die Debatte zur Kürzung der Lohnnebenkosten und damit einer Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Für Anderl ist das ein völlig falscher Ansatz: "Eine Senkung der Leistung aus der Arbeitslosenversicherung ist strikt abzulehnen. Arbeitsuchende brauchen das genaue Gegenteil: nämlich eine echte Existenzsicherung."

37 % gegen Veränderung

Wo die Österreicher in der aktuellen Diskussion ums Arbeitslosengeld stehen, hat Unique Research für "Heute" erhoben (800 Befragte, max. Schwankungsbreite +/- 3,5 %). Das Ergebnis: 37 % sind der Ansicht, die Höhe des Arbeitslosengeldes solle bleiben, wie sie ist – nämlich bei 55 % des letzten Nettoeinkommens. 28 % sind für mehr Arbeitslosengeld – fast ebenso viele (26 %) befürworten eine Absenkung.

Nach Partei-Präferenzen betrachtet, finden sich mit 43 %  die meisten Befürworter einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes bei SPÖ-Wählern. Starke Fürsprecher sind auch die Sympathisanten von BIER-Partei (38 %) und Grünen (34 %).

ÖVP-Wähler für Absenkung

Am wenigsten können ÖVP-Wähler einem Plus beim Arbeitslosengeld abgewinnen (12 %). Unter den Schwarzen finden sich vielmehr mit 39 % die meisten Befürworter einer Absenkung des Arbeitslosengeldes – gefolgt von NEOS- (33 %) und FPÖ-Wählern (32 %). 

Von den befragten Grün-Wählern ist mehr als jeder zweite (54 %) für ein Beibehalten der aktuellen Höhe des Arbeitslosengeldes. Am unzufriedensten sind damit die BIER-Freunde (25 %). 

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    TOBIAS SCHWARZ / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Laut einer "Heute"-Umfrage sprechen sich 28 % der Befragten für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes aus, während 37 % dafür plädieren, dass es bei 55 % des letzten Nettoeinkommens bleiben sollte
    • Die aktuellen Arbeitslosenzahlen in Österreich führen zu einer alarmierenden Situation am Arbeitsmarkt, wobei insbesondere die Arbeiterkammer die Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes unterstützt
    red
    Akt.