Per Haftbefehl gesucht
Mehr als 100 Hunde – Polizei fahndet nach Tierquälerin
Eine Grazerin ist wegen Tierquälerei in Ungarn auf der Flucht. Tierschützer und Behörden trafen bei einer Razzia auf verwahrloste Tiere.
Die ungarischen Behörden fahnden wegen schwerer Tierquälerei per internationalem Haftbefehl nach einer Österreicherin. Die Grazerin soll in zwei kleinen ungarischen Gemeinden nahe der burgenländischen Grenze (Csönge und Csapod) zwei Tierzuchtstationen betrieben haben. Später wurde ein weiterer solcher Ort in der grenznahen ungarischen Gemeinde Köszegpaty entdeckt.
"Unbeschreibliche Hölle"
Der ungarischen Tierschützerin Zsuzsanna Agg zufolge wurden die Tiere in einer "unbeschreiblichen Hölle" gehalten. Bei einer gemeinsamen Razzia mit den zuständigen Behörden haben Tierschützer über 100 Hunde, 50 Schafe und Ziegen sowie vier Pferde gerettet. Die Tiere waren unterernährt und in einem schlechten Gesundheitszustand. Auch verbrannte Kadaver von Pferden und Hunden seien entdeckt worden.
Aus Österreich geflüchtet
Laut dem ungarischen Fernsehsender TV2 habe die Grazerin Österreich aufgrund von zahlreichen Verfahren wegen Tierquälerei verlassen. Der Sender zeigte Fotos der Frau, die in einem Spital entstanden seien. Damals habe die Frau, nachdem die Beamten ihrer habhaft wurden, behauptet, Rattengift eingenommen zu haben. Sie wurde daraufhin in ein ungarisches Krankenhaus eingeliefert. Von dort aus gelang der Beschuldigten die Flucht.
Im Raum Graz versteckt?
Der Chef der ungarischen Stiftung "Alles für die Tiere", Richard Kapin vermutet, dass sich die Frau im Raum Graz versteckt halte. Aufgrund ihrer Flucht wurde ein internationaler Haftbefehl gegen sie erlassen. Auch ungarische, österreichische, belgische und slowenische Tierschützer würden nach der Frau suchen. Kapin zufolge sei die Hilfsbereitschaft seitens der Bevölkerung groß, nicht zuletzt was die Unterbringung der geretteten Tiere angeht.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Grazerin wird wegen schwerer Tierquälerei in Ungarn per internationalem Haftbefehl gesucht, nachdem bei einer Razzia über 100 Hunde, 50 Schafe und Ziegen sowie vier Pferde in einem verwahrlosten Zustand gerettet wurden
- Die Frau, die sich möglicherweise im Raum Graz versteckt hält, war zuvor aus Österreich geflüchtet und wird nun von Tierschützern und Behörden aus mehreren Ländern gesucht