Wirtschaft
MediaMarkt und Saturn kämpften mit Lieferengpässen
Eine sinkende Konsumlaune der Kunden während der Corona-Pandemie belastet die "Media-Markt"- und "Saturn"-Mutter "Ceconomy".
Die CECONOMY AG ("CECONOMY") mit den beiden Ketten MediaMarkt und Saturn hat im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres in einem herausfordernden Umfeld ihre robuste Geschäftsentwicklung fortgesetzt, wenngleich die Rekordwerte aus dem Vorjahr aufgrund deutlich schwierigerer Marktbedingungen erwartungsgemäß nicht erreicht werden konnten.
Das Unternehmen hat im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von rund 6,9 Milliarden Euro erzielt, der Umsatz ist damit im Vergleich zum Vorjahr (7,5 Milliarden Euro) leicht gesunken. Beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal sind unterschiedliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Das erste Quartal 2020/21 war von überproportional hohen Ausgaben in den privaten Konsum nach der Beendigung der pandemiebedingten Restriktionen geprägt, heißt es in einer Aussendung.
Eine ähnliche Sonderkonjunktur war in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres nicht zu verzeichnen. Im Gegenteil sah sich CECONOMY im Berichtszeitraum erneut mit COVID-19-Restriktionen in einzelnen Ländern und mit Engpässen bei den internationalen Lieferketten konfrontiert. Zudem hat die hohe Inflationsrate die Konsumneigung beeinträchtigt.
"Können uns Rahmenbedingungen nicht aussuchen"
"Wir haben erneut gezeigt, dass wir mit Herausforderungen umgehen können. Gemessen an den Umständen sind wir solide in das neue Geschäftsjahr gestartet", sagte Dr. Karsten Wildberger, CEO von CECONOMY und MediaMarktSaturn. "Wir haben unsere europaweit gesteuerten Kampagnen in der Black-Friday- und Weihnachtszeit erfolgreich umgesetzt, und seit Mitte Dezember geht der Trend nach oben."
Mit Blick auf die externen Einflüsse ergänzte Wildberger: "Wir können uns die Rahmenbedingungen nicht aussuchen und müssen das Beste daraus machen. Und genau das tun wir. Wir setzen unseren Weg zu einem durchgängig kundenorientierten Unternehmen unbeirrt fort und werden gestärkt aus den derzeitigen Turbulenzen herauskommen."
Insgesamt erreichte die Nachfragedynamik im ersten Quartal nicht das außergewöhnlich hohe Niveau des Vorjahres. Die Corona-bedingten 2G-Regelungen in Ländern wie Deutschland und Österreich haben die Kundenfrequenz im stationären Geschäft deutlich gedrückt, in den Niederlanden und in Österreich musste CECONOMY sogar abermals mit temporären Marktschließungen umgehen.
Angriff auf IT-Systeme
Zugleich bleibt festzuhalten: In den Ländern, die nicht von COVID-19- Restriktionen betroffen waren, verzeichnete das Unternehmen einen durchweg stabilen Geschäftsverlauf. Besonders gut war die Entwicklung in Italien. In Erwartung möglicher Engpässe bei den Lieferketten hatte CECONOMY seine Bestände frühzeitig erhöht und konnte eine vergleichsweise hohe Produktverfügbarkeit sicherstellen. Dennoch konnten die Lieferungen die Nachfrage in einigen Kategorien – wie bei Smartphones und Tablets – nicht decken.
Darüber hinaus hat der Angriff auf die IT-Systeme von MediaMarktSaturn im November die Geschäftsentwicklung temporär beeinflusst. Das Unternehmen konnte seine Kunden zwar zu jeder Zeit auf allen Vertriebskanälen bedienen und alle Systeme innerhalb kurzer Zeit wiederherstellen. Allerdings waren bestimmte Service-Leistungen zeitweise eingeschränkt. So war etwa der Pick-upService für einige Tage nicht verfügbar.
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bleibt CECONOMY auch unter Berücksichtigung bestehender Unsicherheiten unverändert zuversichtlich. "Wir alle sollten uns auf eine gewisse Volatilität einstellen, das ist einfach Teil der neuen Normalität", sagte Florian Wieser, CFO von CECONOMY und MediaMarktSaturn.
"Trotz der nach wie vor widrigen Gemengelage rechnen wir aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr 2021/22 weiterhin mit einem leichten Anstieg des währungs-und portfoliobereinigten Umsatzes und einer sehr deutlichen Verbesserung des bereinigten operativen Ergebnisses."