Schlager
Matthias Reim: "Wenn ich was will, wird das auch getan"
Im "Heute"-Interview plaudert Matthias Reim über sein neues Album, warum die Titelsuche das Schwierigste daran war – und natürlich Ozzy Osbourne.
Mit seinem brandneuen Album "Matthias" knüpft er nahtlos an vergangene Charterfolge an. In Österreich stieg das Album auf Anhieb auf Platz 5 der Ö3-Albumcharts ein. Matthias Reim landet damit seinen zweithöchsten Chartentry in Österreich seit Beginn seiner Karriere. Nur sein Album "Reim", das 1990 erschienen ist und auf dem u.a. sein Megahit "Verdammt ich lieb dich" zu finden ist, war noch erfolgreicher.
"Das ist doch alles Scheiße ..."
Dementsprechend gut gelaunt treffen wir den 64-Jährigen auch zum "Heute"-Interview in der Wiener Innenstadt. Das Schwierigste am ganzen Album, so der Musiker, sei es gewesen, den treffenden Titel zu finden. Im Vorjahr hatte er uns noch erzählt, es würde womöglich "Bon Voyage" oder "Reise um die Welt" (beides Songs am Album) heißen, doch beides wurde schnell wieder verworfen.
"Ich habe mir tausend Titel überlegt, aber immer wieder gedacht, das ist doch alles Scheiße. 13 völlig unterschiedlichen Songs einen Namen zu geben, einen Übertitel ... ich steh bei Albumtitel sowieso immer mit einem riesigen Fragezeichen. Im Heavy Metal-Bereich ist das einfach, "Through the bloody wall", was auch immer, da ist es ganz leicht. Aber bei dem, was ich mache, ist die Namensgebung nicht einfach gewesen", erklärt uns Matthias, seit Jugendjahren Anhänger lauter Stromgitarren. Kurz stand wohl auch "Reim 4" (nach "Reim" 1990 und (!) 2003, "Reim 2" 1991 und "Reim 3" 1997) im Raum.
"Da wackelt die ganze Bude"
"Durchnummerieren fand ich schon bei Led Zeppelin gut ... 1, 2, 3, 4. Das Gleiche gabs auch bei Black Sabbath mit Volume 1, 2 ... das hätte ich machen können, aber das wäre alles albern gewesen. Dann habe ich mir gedacht, nennen wir's doch einfach 'Matthias'. Am Ende war die Lösung fast zu leicht", schmunzelt der 64-Jährige.
Die Inspiration für seine neuen Songs, erzählt der werdende Vater, holt er sich unter anderem beim Trainieren in seiner Mucki-Bude, welche er sich in seiner Villa am Bodensee im Untergeschoß eingebaut hat. "Dort gibt's dann knallharten Hardrock, da wackelt die ganze Bude", lacht er.
Wie bei Ozzy Osbourne
Kein Wunder also, dass sich auf seinem neuen Album zahlreiche Gitarren-Nummern, wie die aktuelle Single "Blaulicht", "Acht Milliarden Träumer" oder "Paranoid" – hat wohl nicht zufällig einen Black Sabbath-Titel – befinden. Immer wieder landet man beim Plaudern mit Matthias unweigerlich bei seinen Rock-Idolen.
"Ich glaube auch, dass es der Albumtitel perfekt trifft, weil auch die Fans, die zu meinen Konzerten gehen, sagen ja auch 'das ist unser Matthias'. Wenn sie zu Ozzy Osbourne gehen, sagen sie ja auch 'Ach, unser Ozzy'. Das ist bei den Leuten inzwischen so drin, da gibt es gar keinen anderen Matthias."
Sogar ein Reggae ist am Album
Doch auch bei seinem aktuellen Album hat sich der 64-Jährige die Freiheit genommen, auch mal etwas Anderes auszuprobieren. Nur so lässt es sich erklären, dass mit "Gar nichts" sogar ein waschechter Reggae auf die Platte gefunden hat.
Einsprüche der Plattenfirma gibt es übrigens schon lange nicht mehr, wie uns Matthias versichert: "Wenn ich etwas will, dann wird das auch so gemacht. Das ist das Schöne an meinem Alter, der Respekt – da gibt's keinen mehr, der sagt, du musst". Und den Spaß am Musikmachen hört man bei "Matthias" von der ersten bis zur letzten Note.