Schlager
Matthias Reim verrät, wie sein neues Album wird
Noch in diesem Jahr wird Matthias Reim ein neues Album herausbringen. "Heute" hat die ersten Infos - exklusiv.
Es gibt kaum einen Künstler, der den deutschen Schlager in den vergangenen dreißig Jahren derart beeinflusst hat, wie Matthias Reim. Sein zeitlos-legendärer 1990er-Song "Verdammt, ich lieb’ Dich" ist heute ein Evergreen, der von Generation zu Generation textsicher mitgesungen wird. Und mit jeder neuen Veröffentlichung wird der Musikverknallte mit dem einzigartigen Timbre von einem ganz jungen Publikum neu entdeckt. "Heute" hat den 63-Jährigen am Telefon in seinem Haus am Bodensee erreicht und mit ihm exklusiv über seine musikalischen Wurzeln, Ozzy Osbourne und das neue Album geplaudert.
"Ich lasse mich nicht unterkriegen"
Es gibt nicht wenige Menschen, die gerade in Corona-Zeiten wie diesen immer mal wieder eine Art Weltuntergangsstimmung beschleicht. Manchem kommt angstdurchzogen der Satz "die Welt wird untergehen" über die Lippen. Matthias Reim kontert: Nein, das wird sie nicht! Er kann diese Aussage treffen, weil er selbst schon am Boden war, als scheinbar hoffnungsloser Fall galt. "Ich weiß, worüber ich in dem Lied singe", kommentiert Matthias seine aktuelle Single "Acht Millionen Träumer".
"Meine Welt ist schon gefühlte tausend Mal untergegangen. Und jedes Mal ist eine schönere, bessere, neue Welt entstanden. Wenn ich kurzzeitig verzweifelt war, dachte ich mir: Sch... drauf, ich lasse mich nicht unterkriegen!", so der 63-Jährige.
Back to the Roots
Von dieser Lust am Leben und mit ordentlich Druck weist der pulsintensive Uptempo-Song Ängste in Schranken. Matthias, der schon vor mehr als 30 Jahren im Alleingang ein neues Genre ins Leben rief, in dem er Schlager und Deutschrock miteinander kombinierte, setzt auch in der Instrumentierung seiner neuen Single auf Gegenwehr zum Stillstand.
„"Alles, was ich derzeit erlebe, geht in meine Songs. Ich schreibe, was mich beschäftigt" - Matthias Reim“
Dabei besinnt sich Matthias auf seine musikalischen Wurzeln wie Jimi Hendrix: "Die 1968er-Bewegung war ja auch eine Bewegung der Träumer. Und wenn ich im Song eine Hammond-Orgel und eine verzerrte Gitarre einsetze, dann mache ich das auch ganz bewusst, weil ich eben weiß, was diese Instrumente symbolisieren.“
Reim, Reggae und Rock
"Acht Milliarden Träumer" ist der erste, leidenschaftliche Vorbote auf Matthias' brandneues Album, das voraussichtlich im "Spätsommer" erscheinen wird. "Natürlich wird es am neuen Album auch wieder die bekannten 'Reim-Songs' geben, aber ich kann mir zum Glück auch die Freiheit – und derzeit auch die Zeit - nehmen, auch mal was ganz anderes auszuprobieren, wozu ich gerade Lust habe. Das genieße ich sehr", erzählt Matthias bestens gelaunt "Heute" am Telefon.
Zehn Nummern habe er für sein mittlerweile 20. Studioalbum bereits fertig. "zwei brauch ich noch". Erst vergangene Woche habe er ein Reggae-Nummer fertiggestellt, aktuell sitze er gerade "an einem Mega-Rocksong, der acht Minuten lang sein wird. Ein wenig wie eine Mischung aus Ozzy Osbourne und Pink Floyd – aber eigentlich ist das ein Kindergarten, gegen das, was wir hier abziehen", lacht Matthias.
So könnte das neue Album heißen
Was den Titel des Albums angeht, sei er noch am Überlegen. "Es wird zwei weitere Nummern darauf geben, die eine heißt 'Bon Voyage', die andere 'Reise um die Welt'. Ich hab mir schon überlegt, das Album 'Bon Voyage' zu nennen, aber das klingt zu sehr nach Abschied. 'Reise um die Welt' gefällt mir recht gut, weil es am Album ja tatsächlich um eine Reise durch meine musikalische Welt geht. Aber, ganz ehrlich, ich hab mich noch nicht festgelegt", so der 63-Jährige.
Apropos Reise um die Welt: Matthias gibt die Hoffnung nicht auf, bald wieder vor Fans auf der Bühne zu stehen und eine "geile Show" abzuliefern: "Diese Sehnsucht, auch nach den ganzen Ritualen vor dem Auftritt, wenn ich sage, 'Bring mir noch ein Bier und den Aschenbecher', wächst von Tag zu Tag", lacht Matthias. Und auch davon träumt er sicherlich nicht allein.