Fussball
Matthäus schießt zurück: "Ich weiß, dass Kahn lügt"
Zwischen den Bayern-Ikonen Oliver Kahn und Lothar Matthäus fliegen die Fetzen. Der deutsche Rekord-Teamspieler wirft Kahn nun Lügen vor.
Die Umstände der Entlassung von Bayern-Coach Julian Nagelsmann bleiben das Gesprächsthema Nummer eins in der deutschen Bundesliga. So auch vor dem Schlagerspiel der Münchner gegen Borussia Dortmund (4:2) am Samstagabend. Live im TV krachten Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn und der "Sky"-Experte Lothar Matthäus aneinander.
Zur Erinnerung: Am späten Abend des 23. März sickerte in den Medien durch, dass Nagelsmann entlassen werde. Dies erfuhren der Trainer und sein Management aus den Medien, erst auf die eigene Nachfrage hin wurde ein Gespräch am Folgetag an der Säbener Straße vereinbart. Nagelsmann weilte zu dem Zeitpunkt gerade auf Skiurlaub im Zillertal.
Kein "Mia san Mia"-Gefühl?
Deshalb kritisierte Matthäus, dass bei den Münchnern das "Mia-san-Mia"-Gefühl, das unter Uli Hoeneß den Klub ausgezeichnet habe, verschwunden sei. Darauf reagierte Kahn gereizt. "Eines möchte ich euch allen sagen: Ihr, die ihr immer hier steht und sagt, der Verein hätte keinen Stil und wo ist das ,Mia san Mia´ geblieben, da würde ich dich fragen, Lothar: Was meinst du eigentlich mit ,Mia san Mia´? Immer diese Unterstellungen, wir würden hier den Stil des FC Bayern nicht wahren. Also da wäre ich mal ganz, ganz vorsichtig", so Kahn scharf.
"Ich weiß, dass Kahn lügt"
Live auf Sendung versuchte Matthäus schließlich, nach einem Wortgefecht zu deeskalieren. Doch in der Halbzeitpause schlug der deutsche Rekord-Teamspieler verbal zurück. "Ich weiß, dass Oliver Kahn lügt. Er hat die Frage von Sebastian Hellmann (Sky-Moderator, Anm.) gar nicht beantwortet. Ich sage nur das, was ich höre, sehe und fühle. Die zeitliche Abfolge, so wie sie Kahn schildert passt nicht zusammen", teilte der 61-Jährige gegenüber "t-online.de" so richtig aus.
Matthäus bezog sich darauf, dass der "Sky"-Mann den Bayern-Vorstand mehrmals fragte, warum die Münchner Nagelsmann nicht im Vorfeld der Entlassung informierten. So wurde das Aus publik, ehe der 35-Jährige davon wusste. "Sie möchten doch einen Trainer, der zu diesem Zeitpunkt nicht in München war, nicht am Telefon sagen, dass man sich trennt. Ich hatte Kontakt zu Julian Nagelsmann. Aber das am Telefon zu machen, ist nicht mein Stil und nicht der Stil des FC Bayern", rechtfertigte sich der Bayern-Boss.
"Bayern war längst mit Tuchel klar. Deshalb wurde es ja auch aus Italien geleakt", konterte Matthäus. "Und wenn ich Julian Nagelsmann nicht telefonisch erreiche, dann fahre ich zu ihm nach Tirol. Ich kenne viele Leute im Umfeld des FC Bayern, die Oliver vielleicht nicht kennt, und habe erfahren, wie es wirklich gelaufen ist", legte Matthäus nach.