Sein Tipp für Rot-Weiß-Rot
Matthäus glaubt bei EM nicht an die ÖFB-Gegner
Deutschlands Fußball-Ikone Lothar Matthäus hat bei der EURO Österreich auf dem Zettel. An der Favoritenrolle Frankreichs zweifelt er jedoch.
Die Fußball-Europameisterschaft steht unmittelbar vor der Tür. Am Freitag steigt das Auftaktspiel des Spektakels in Deutschland, der Gastgeber trifft in der Münchner Allianz Arena auf Schottland. Der Elf von Coach Julian Nagelsmann wird zu Hause einiges zugetraut. Deutschlands Rekord-Teamspieler Lothar Matthäus analysierte für den "Sportbuzzer" die größten deutschen Gegner im Kampf um den EM-Titel. Und zweifelt dabei an zwei Österreich-Gegnern.
Matthäus glaubt nicht an Frankreich und Niederlande
Allen voran an den Niederlanden, dem letzten Gegner der Elf von Ralf Rangnick in der EM-Gruppe D. "Da erwarte ich gar nichts. Die Niederländer zähle ich nicht zum engeren Favoritenkreis. Das kann sich natürlich im Turnierverlauf ändern. Für mich sind sie aber kein Titel-Anwärter", urteilte Deutschlands Rekord-Teamspieler. Und auch vom österreichischen Auftaktgegner Frankreich (Montag, 21 Uhr) hält Matthäus nicht sonderlich viel. Und das, obwohl "Les Bleus" allgemein als der große Favorit gelten. "Gegen Deutschland waren die Franzosen in den letzten beiden Spielen Aufbaugegner", meinte Matthäus zu den DFB-Duellen mit Frankreich. Dabei holte Deutschland in den jüngsten beiden Aufeinandertreffen zwei Siege. "Les Bleus" hätten Potenzial, meinte Matthäus, schob aber hinterher: "Wenn ich sehe, welche Spieler dort gesetzt sind, die bei ihren Vereinen unregelmäßig spielen (beispielsweise Kingsley Coman und Dayot Upamecano), dann fehlen mir am Schluss einige Prozent und der Glaube, daran, dass etwas ganz Großes möglich ist."
Ganz anders ist die Rangnick-Meinung zu Österreich, das viele sogar als Geheimfavorit sehen. "Die Österreicher sind für mich zwar kein Favorit, aber eine Mannschaft, die jedem wehtun kann und die das Viertelfinale erreichen wird", prophezeite der 63-Jährige. "Gegen Österreich muss man erstmal gewinnen", schob Matthäus hinterher.
Das erste ÖFB-Training bei der EM in Berlin
England, Spanien, Portugal als Favoriten
Ganz oben auf der Liste hat Matthäus derweil England. "Die warten seit 58 Jahren auf einen Titel. Irgendwann werden sie bereit sein", betonte Matthäus. Spanien gehöre für den 63-Jährigen "zum engsten Favoritenkreis", schließlich seien junge Talente in die Fußstapfen der Stars wie Xavi Hernandez, Andres Iniesta, Gerard Pique oder Sergio Busquets getreten.
Ganz außer Acht lassen dürfe man auch Titelverteidiger Italien nicht, ein Team, das ohne Einzelspieler über das Kollektiv komme. "Ich sehe Italien dazu bereit, sehr weit zu kommen", betonte Matthäus. Derweil sei Portugal das große Fragezeichen. "Für mich ist Portugal eine große Mannschaft. Aber ich sage, dass es für mich sogar besser wäre, wenn Ronaldo nicht spielt. Besonders wird es bei der EM darauf ankommen: Wie verhält sich Ronaldo, wenn er mal nicht von Anfang an spielen sollte oder ausgewechselt wird? Er kann nach wie vor wichtig sein für die Mannschaft. Aber kann er das über sieben Spiele á 90 Minuten? Ich glaube: Eher nein."