"Nach 40 Jahren Leiden"
Matteo will Mann werden, bleibt auf 52.500€ sitzen
Ein Niederösterreicher entschied sich, im Sommer eine Geschlechtsangleichung durchzuführen. Die Versicherung sagte zu, nun ist der Schock groß.
Matteo aus St. Pölten hat eine lange Leidenszeit hinter sich: Der Niederösterreicher ist ein Transmann – ein Mann, gefangen in einem Frauenkörper. Eine Operation sollte den 40-Jährigen endlich von seinen "psychisch unerträglichen" Leiden erlösen. Die Versicherung bewilligte sein Anliegen samt finanzieller Kostenerstattung zunächst – nun folgte der Schock. Der Mann muss plötzlich 52.500 Euro auftreiben.
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Mit Pulli im Schwimmbad – unerträgliche Angriffe im Sommer
Der Angestellte liebt seinen Beruf in der Zugbranche – vor allem im Winter. In der kalten Jahreszeit würden Kunden nicht merken, dass er eigentlich in einem femininen Körper steckt. "Ich genieße sogar Komplimente wie 'ein hübscher junger Zugbegleiter heute' – das gibt mir jeden Tag neue Kraft, weiterzukämpfen", so Matteo im "Heute"-Talk.
Im Sommer sei sein Körper aber nicht nur eine psychische Belastung, sondern unerträglich: "Ich habe das ganze Leben gelitten, im Schwimmbad im Pullover sitzen zu müssen und habe mich dafür geschämt, was ich bin."
Matteos Anliegen von Versicherung bewilligt – nun doch 52.5000 Euro fällig
Eine herausfordernde Hormontherapie folgte, eine sogenannte Geschlechtsangleichung Mitte März in Berlin sollte dem Niederösterreicher endlich seinen Wunsch erfüllen. Solch ein komplizierter Eingriff war nicht in Österreich möglich, deshalb hieß es zunächst, dass die Versicherung "die notwendigen tatsächlichen Kosten von notwendiger und zweckmäßiger ärztlicher Hilfe" auch in diesem Fall übernehmen würde.
Die zuständige Versicherung bewilligte sein Anliegen samt finanzieller Unterstützung bereits im Vorjahr, nun trudelte der Bescheid über den Kostenersatz ein. Statt der Übernahme der Kosten in Höhe von 55.000 Euro bekommt Matteo nur 2.514,04 Euro erstattet.
„Ich bin am Boden zerstört – noch so ein Sommer, in dem ich mich verstecken und rechtfertigen soll, beleidigt werde und überlegen muss, wie ich was und wann in diese Richtung ändern kann!“
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"Niemand Schuld daran, dennoch gibt es Wege, es zu ändern"
"Niemand hat Schuld daran, wie ich geboren wurde – dennoch gibt es Wege, es zu ändern", so der 40-Jährige. Eine Fundraising-Aktion soll Mateo nun bei seinem Traum helfen, seinen Körper umzustellen. Erste Spender fanden sich bereits – 1.120 Euro wurden für Matteo gespendet (Stand: 08. Februar 2024, 9 Uhr). Von seinen Kollegen und Vorgesetzten genieße er volle Unterstützung, das macht Matteo stolz: "Es stehen ALLE zu 100 Prozent hinter mir!"
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