Ukraine-Krieg
"Massivster Angriff" – Russland schwört Rache
Kiew hat nach eigenen Angaben den bisher größten Angriff auf Russland lanciert und diverse Ziele weit hinter der Front attackiert.
Die Ukraine hat am Dienstag mehrere Ziele weit hinter der russischen Grenze attackiert, wobei Kiew vom bisher "massivsten" Angriff seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 spricht. Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte wurden Munitionsdepots und Chemiewerke in mehreren Regionen getroffen, von denen einige Hunderte von Kilometern von der Grenze entfernt waren.
Ukrainische Geheimdienstquellen erklärten gegenüber dem britischen Sender BBC, der nächtliche Angriff sei ein "schmerzhafter Schlag" für Russlands Fähigkeit, Krieg zu führen. Mindestens neun Flughäfen in Zentral- und Westrussland stellten vorübergehend den Flugverkehr ein, während die Raketenangriffe in der südwestlichen Region Saratow die Schließung von Schulen zur Folge hatten.
Ziele 1100 Kilometer hinter der Grenze attackiert
In der Grenzregion Brjansk führten die Angriffe zu Explosionen in einer Raffinerie, in Munitionsdepots und in einer Chemiefabrik, die angeblich Schießpulver und Sprengstoff herstellt. Einige der Geschosse schlugen aber weit hinter der Grenze ein, so wurden etwa Ziele bis zu 1100 Kilometer entfernt von der russisch-ukrainischen Grenze getroffen. In der Region Saratow meldeten Beamte einen "massiven" Drohnenangriff.
Als Reaktion hat Moskau der Ukraine den Einsatz weitreichender westlicher Raketen verurteilt und einen Gegenschlag angedroht. Die Flugabwehr habe in der Nacht sechs Raketen vom US-Typ ATACMS und acht Storm-Shadow-Raketen aus britischer Produktion abgefangen, teilte das russische Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal mit. Derartige vom Westen unterstützte Schläge der Ukraine blieben nicht unbeantwortet, hieß es.
Zuerst wurde in regionalen sozialen Netzwerken über den Angriff berichtet. Der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, bestätigte den Angriff. Es habe keine Toten und Verletzten gegeben, schrieb er, ohne Details zu Schäden zu nennen. Der den russischen Sicherheitsorganen nahestehende Telegramkanal Mash hingegen schrieb von drei Verletzten und "herabgefallenen Raketentrümmern" sowohl in einem Werk für Mikroelektronik in Brjansk als auch in einer Munitionsfabrik in der Kleinstadt Selzo. Augenzeugen berichteten demnach von schweren Explosionen.
Drohnen-Einheit beansprucht Schlag gegen Fabrik für sich
In der Ukraine beanspruchte das Kommando für Drohnenstreitkräfte den Schlag für sich. Die Chemiefabrik, in der Munition für verschiedene Artillerie- und Raketensysteme hergestellt werde, sei von einem "Präzisionsschlag" getroffen worden. Ob der Angriff mit Raketen oder Drohnen verübt wurde, ging aus der Mitteilung nicht hervor. Auch über das Ausmaß der Schäden machte das Militär keine Angaben. In der Nacht waren auch andere russische Regionen von Drohnen getroffen worden.
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Auf den Punkt gebracht
- Die Ukraine hat nach eigenen Angaben den bisher größten Angriff auf Russland durchgeführt, wobei Ziele weit hinter der Front, darunter Munitionsdepots und Chemiewerke, getroffen wurden.
- Moskau verurteilte den Einsatz westlicher Raketen und drohte mit Vergeltung, während in mehreren russischen Regionen Explosionen und vorübergehende Schließungen von Flughäfen und Schulen gemeldet wurden.