Deutlich mehr Beratungen
"Massive Teuerung" – Probleme mit Mietern nehmen zu
Viele wissen nicht mehr ein noch aus: Die anhaltende Inflation hat vor allem Wohnen deutlich teurer gemacht. Aktuelle Zahlen geben Grund zur Sorge.
Für mehr und mehr Menschen ist es in den vergangenen Jahren schwierig geworden, das Geld für ein Dach über dem Kopf aufzutreiben. Wie groß das Problem mittlerweile ist, belegen jetzt auch aktuelle Zahlen der Stadt Linz.
Der Magistrat betreibt eine eigene Schlichtungsstelle, die bei mietrechtlichen Problemen kostenlose Unterstützung bietet. Die Einrichtung dient als beratende Anlaufstelle und soll vor allem Betroffenen helfen, die sich keinen Rechtsanwalt leisten können.
Die düstere Bilanz des vergangenen Jahres: Insgesamt 303-mal wurde die Mietzins-Schlichtungsstelle in Anspruch genommen. Das entspricht einem Anstieg von fast 50 Prozent. Zum Vergleich: 2022 zählte die Stadt noch 206 Beratungen.
Im Fokus der Gespräche: die Durchführung von notwendigen Arbeiten wie etwa der Austausch von Fenstern oder die Entfernung und Vermeidung von Schimmel. Viele Streitfälle betreffen auch die Höhe des Hauptmietzinses oder jene der Betriebskosten.
Die Nutzung der Beratung erhöhe die Chance deutlich, teure und langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden und einen Vergleich zu erzielen, so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). "Besonders in Zeiten massiver Teuerung müssen viele Menschen ihre Ausgaben einschränken und knapp kalkulieren."
Strittige Mehrausgaben für das Wohnen würden sich durch fachgerechte Prüfung und Einschreiten in den meisten Fällen vermeiden lassen. Luger: "Im vergangenen Jahr schloss die Mietzinsschlichtungsstelle 95 Fälle ab, wovon lediglich zwei Fälle gerichtsanhängig wurden."
Aufträge um 80 Prozent zurückgegangen
Es trifft nicht nur Bewohner: Auch die Baubranche kommt nicht aus der Krise. Beim Fertighausproduzenten Wimberger etwa sind die Aufträge für Einfamilienhäuser um 80 Prozent zurückgegangen.
Um das Geschäft anzukurbeln, tritt Firmenchef Christian Wimberger für die Prämie für die Schaffung eines Eigenheims ein. Häuslbauer sollen 100.000 Euro erhalten.