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Masern-Tod: Portugiesen fordern Impfpflicht
Nachdem eine 17-Jährige an den Folgen einer Masernerkrankung starb, fordern Portugiesen in einer Petition die Einführung der Impfpflicht.
Weil in einigen westlichen Industrienationen immer mehr Eltern ihre Kinder nicht mehr impfen lassen, erleben beinahe ausgerottete Krankheiten wie Masern immer häufiger ein "Comeback".
In Portugal starb nun ein 17-jähriges Mädchen an den Folgen einer Masernerkrankung. Die erste Maserntote in Portgual seit zwei Jahrzehnten schockiert die Portugiesen. In einer Petition an das Gesundheitsministerium fordern nun Zehntausende eine gesetzliche Impfpflicht.
Die 17-Jährige war nicht geimpft - wegen einer Schuppenflechte, wie die Eltern argumentierten. Zudem hätten sie stets einen Homöopathen aufgesucht. Die 17-Jährige hatte sich wie sechs weitere Kinder bei einem 13-monatigen Kleinkind angesteckt. Darunter die jüngere Schwester der Verstorbenen. Sie ist derzeit im Krankenhaus und weist Symptome auf. Geimpft war auch sie nicht.
Dank einer massiven Impfkampagne in den 1980er-Jahren galten die Masern in Portugal als quasi ausgerottet. Seit Jahresbeginn zählte man jedoch wieder 87 Masern-Verdachtsfälle, weitaus mehr als in den Jahren zuvor.
Warnendes Beispiel Granada
Im benachbarten südspanischen Granada gab es 2010/2011 einen Masernausbruch, der einer medizinischen Studie zufolge "einzig und allein" auf "ideologische Gründe" zurückzuführen war. Seinen Anfang nahm die Epidemie in einer Schule im Stadtteil Albaicín, dessen Bewohner für seinen alternativen Lebensstil bekannt sind. Die Impfrate dort hatte nur 60 Prozent betragen. (hos)