Klimaschutz
Marktcheck Lebkuchen – Zu wenig Bio-Angebot im Handel
Nur sechs Prozent der verkauften Lebkuchen sind bio, ist das ernüchternde Ergebnis eines "Greenpeace-Marktchecks" in der Vorweihnachtszeit.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace führt regelmäßig Produkt-Checks in heimischen Supermärkten durch. Im aktuellen "Marktcheck" wurde untersucht, was in den Lebkuchen steckt, die gerade die Regale der Supermärkte füllen. Abgefragt wurde, wie viele Produkte bio, vegan und fair produziert sind und woher die wichtigsten Zutaten stammen.
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Das ernüchternde Ergebnis: Nur sechs Prozent der in den österreichischen Supermärkten verkauften Lebkuchen sind bio. Auch vegane Lebkuchen und solche mit dem Fairtrade-Gütesiegel sind in der Minderzahl. Ein Viertel der Hauptzutaten stammt aus Österreich - doch das würden Konsumenten aufgrund der schwachen Kennzeichnung gar nicht mitbekommen.
Bio-Lebkuchen in Supermärkten Mangelware
Die größte Auswahl an fair produzierten Bio-Lebkuchen erhält man bei Hofer. Damit erhielt die Supermarktkette Hofer den ersten Platz im Greenpeace-Ranking und genauso wie sechs andere Märkte - unter anderem Billa und Spar - die Bewertung "Gut". Schlechtere Bewertungen erhielten der Penny Markt mit "Befriedigend" und Lidl mit "Genügend".
"Bio-Lebkuchen sind in den Supermärkten Mangelware", sagte Greenpeace-Landwirtschaftssprecher Sebastian Theissing-Matei, "der Großteil des Weihnachtsgebäcks wird mit konventionellen Zutaten hergestellt, etwa mit Getreide, das mit chemisch-synthetischen Pestiziden besprüht wurde. Für die Umwelt ist das eine Katastrophe."
Der Bio-Anbau hingegen schone durch den Verzicht auf solche Pestizide die Böden, schütze Insekten und Tiere. Gütesiegel wie "Fairtrade" verhindern Kinderarbeit und garantieren einen Mindestpreis für Bauern in Herstellungsländern.
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Greenpeace fordert klare Kennzeichnung
Mehr als 80 verfügbare Lebkuchen-Produkte gebe es derzeit im Handel, vegane Angebote waren in allen Supermärkten erhältlich, seien aber nicht klar als vegan gekennzeichnet. Die Herkunft der Zutaten verarbeiteter Produkte muss nicht auf der Verpackung angegeben werden, weshalb Greenpeace auch erhoben hat, woher Hauptzutaten wie Mehl, Zucker und Honig stammen. Rund ein Viertel kommt aus Österreich, ein Drittel aus Nicht-EU-Ländern. Das würden Konsumenten nicht erfahren, Angaben wie "EU/Nicht-EU-Länder" würden verschleiern, dass beispielsweise nur ein sehr kleiner Teil Honig aus der EU stammt.
Greenpeace fordert daher strengere gesetzliche Richtlinien und klare Herkunftsangaben zur besseren Information der Konsumenten. "Die Menschen wollen wissen, woher Zutaten wie Mehl, Zucker oder Honig im Traditionsgebäck Lebkuchen kommen. Das steht aber derzeit nicht auf den Verpackungen. Die österreichische Regierung muss endlich für strengere gesetzliche Vorgaben zur Kennzeichnung der Herkunft der Hauptzutaten sorgen", fordert Theissing-Matei.
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