Keine Familie

Marko sieht Red Bull nur mehr als "Zweckgemeinschaft"

Krisenstimmung bei Red Bull Racing! Die sportliche Krise lässt die menschlichen Risse hinter den Kulissen wieder deutlich aufblitzen.

Sport Heute
Marko sieht Red Bull nur mehr als "Zweckgemeinschaft"
Rauchende Köpfe: Helmut Marko, Christian Horner, Max Verstappen.
IMAGO/HochZwei

Dicke Luft beim strauchelnden Formel-1-Dominator. Red Bull Racing hat die Führung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft schon an McLaren verloren. Jetzt zittert sogar Triple-Weltmeister Max Verstappen um seine lange Zeit deutlich abgesicherte Position eins in der Fahrer-Wertung. Lando Norris kommt mit großen Schritten näher.

Der Grund? Red Bull Racing ist nur mehr die viertstärkste Kraft in der PS-Königsklasse. In der "Sportbild" spricht Motorsportberater Helmut Marko nun Klartext. Der Österreicher sah den RB20 Anfang der Saison "nahe an der Perfektion". Was ist seither passiert? Marko: "Leider haben wir dann bei der Weiterentwicklung die falsche Ausfahrt genommen. Bei dieser Auto-Generation ist es ein so schmaler Grat, dass ein falscher Schritt das Auto dramatisch schlechter macht. Das ist Ferrari passiert. Das ist Aston Martin passiert - und uns auch. Damit können wir nicht zufrieden sein. Aber wir haben den Fehler Gott sei Dank erkannt und sind auf dem Weg, ihn zu korrigieren."

Mark Mateschitz und Victoria Swaovski bei der MotoGP

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    Mark Mateschitz und Victoria Swarovski fiebern in Spielberg bei der MotoGP mit.
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    Jetzt läuft Red Bull im Kampf um die WM die Zeit davon. Verstappen zittert um seinen schmelzenden Vorsprung. Die Konstrukteurs-Wertung schreibt Marko zwischen den Zeilen bereits so gut wie ab.

    Erschwerend kommt hinzu, dass die Stimmung im Team nicht nur aufgrund der sportlichen Talfahrt köchelt. Zur Erinnerung: Kurz vor Saisonstart hatte die Sexting-Causa um Teamchef Christian Horner eine tiefe Kluft zwischen die Entscheidungsträger des Rennstalls gezogen. Auf der einen Seite Horner, der von einer ehemaligen Mitarbeiterin mit schweren Vorwürfen konfrontiert, von einer umstrittenen Untersuchung aber freigesprochen wurde. Die thailändischen Red-Bull-Bosse stellten sich hinter den Briten. Auf der anderen Seite das österreichische Lager rund um Firmen-Erbe Mark Mateschitz, Marko und die Familie Verstappen.

    Marko sagt nun: "Wir sind eine sportliche Zweckgemeinschaft". Und eben keine Familie mehr, wie sich das österreichische Team bis vor kurzem noch selbst definiert hat.

    Marko ergänzt: "Wir ziehen alle an einem Strang und haben ein gemeinsames Ziel: Weltmeister werden. Dafür arbeiten wir leidenschaftlich und bestmöglich zusammen."

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    Die schlechte Stimmung im Team hatte zuletzt aber schon zum Abgang von Star-Designer Adrien Newey geführt. Die "Bullen" verloren ihr Mastermind an Konkurrenz-Rennstall Aston Martin. Nicht zuletzt deshalb gab es in den vergangenen Tagen schon Abwanderungsgerüchte um den unzufriedenen Superstar Verstappen – er könne Newey folgen.

    Das Wort "Zweckgemeinschaft" aus dem Mund von Marko lässt bei Fans jedenfalls die Alarmglocken schrillen. Das klingt nicht mehr nach jenem engen Zusammenhalt innerhalb der vielen Abteilungen, die nötig wären, um den sportlichen Trend rechtzeitig herumzureißen. McLaren, Ferrar und Mercedes scheinen Verstappen und Co. bereits um die Ohren zu fahren.

    red
    Akt.