Welt

Manuel (5) tot – Unfall-Youtuber in Ausland abgesetzt

Mehrere Youtuber verursachten vor einer Woche in Italien einen tödlichen Verkehrsunfall. Zwei von ihnen sollen sich ins Ausland abgesetzt haben.

Vito Locaino (links) und Matteo di Pietro (rechts) befanden sich beide im SUV Lamborghini Urus, der den Unfall verursachte.
Vito Locaino (links) und Matteo di Pietro (rechts) befanden sich beide im SUV Lamborghini Urus, der den Unfall verursachte.
Screenshot/ Youtube

"Wir sind uns sicher: Matteo di Pietro (20) und sein Freund Vito Loiacono sind raus aus Italien", das sagten "gut informierte Personen" aus dem römischen Quartier Casal Palocco gegenüber dem "Corriere della Sera". Di Pietro, der vermeintliche Lenker des Unfallautos, wird in Spanien vermutet, Vito in der Türkei. Das "Absetzen" der beiden jungen Männer ins Ausland ist insofern bemerkenswert, weil gegen di Pietro unter anderem wegen Tötung im Straßenverkehr ermittelt wird. Weder sitzt er in Untersuchungshaft noch wurden andere Maßnahmen, wie beispielsweise die Beschlagnahmung seines Reisepasses, veranlasst.

Matteo wurde "nicht negativ" auf Cannabis getestet

Ein weiteres Indiz, das ebenfalls nicht für di Pietro spricht: Er wurde "nicht negativ" auf Cannabis getestet. Das ergab das toxikologische Gutachten, das auf Geheiß des Richters nach dem Unfall angeordnet wurde. Ob der 20-Jährige zum Zeitpunkt des Unfalls unter Drogen stand oder diese bereits Tage zuvor konsumiert hatte, ist noch unklar und Gegenstand weiterer Laboranalysen.

Die Befragung der verunfallten Mutter, die beim Unfall eines ihrer Kinder verlor, verlief bisher ergebnislos. "Ich erinnere mich an gar nichts mehr von diesem Tag, ich habe ein Blackout", sagte sie zu den Ermittlern. Neben Zeugenbefragungen werden auch die Kameras der Youtuber ausgewertet, unter anderem die, die sie kurz vorm Eintreffen der Polizei verschwinden lassen wollten. Offenbar wurden auch einige Daten darauf gelöscht.

Zum Unfallhergang

Die Gruppe um "The Borderline" fuhr aktuellen Erkenntnissen zufolge wohl bereits mehrere Stunden durch Rom und fiel durch ihre aggressive Fahrweise auf. Ihre "Challenge": 50 Stunden im Auto bleiben, nicht aussteigen. Am Steuer saß vermutlich der 20-jährige Matteo di Pietro. Über die Geschwindigkeit, mit dem der Wagen fuhr, herrscht noch Unklarheit: Derzeit geht man von 100 km/h aus (erlaubt waren 30), di Pietros Verteidiger, der gleichzeitig sein Onkel ist, spricht von 65 bis 70km/h .

Auf der Gegenfahrbahn befand sich die 29-jährige Elena U. mit ihren zwei Kindern Aurora (4) und Manuel (5). Sie kam mit ihren Kindern gerade vom Jahresabschlussfest des Kindergartens, als sich die Katastrophe ereignete: Vermutlich geriet der Lamborghini Urus auf die Gegenfahrbahn, die genaue Unfallursache ist aber noch nicht klar. Es ist auch nicht klar, ob Elena U. die Vorfahrt des Lamborghini missachtete – der aber mit stark überhöhter Geschwindigkeit angerast kam. Beide Autos fuhren ineinander – schwer verletzt ins Spital kam aber nur Elena mit ihren beiden Kindern. Ihr Sohn Manuel schaffte es nicht. Er verstarb im Spital.

1/8
Gehe zur Galerie
    Dieser Unfall schockierte das ganze Land: Ein SUV krachte in einen Smart, in dem eine Mutter mit ihren zwei Kleinkindern unterwegs war. Der fünfjährige Sohn kam ums Leben.
    Dieser Unfall schockierte das ganze Land: Ein SUV krachte in einen Smart, in dem eine Mutter mit ihren zwei Kleinkindern unterwegs war. Der fünfjährige Sohn kam ums Leben.
    Twitter
    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock
      An der Unterhaltung teilnehmen