Steiermark

Schwurbler buhlten um Spucke – "Gefahr war ihnen egal"

Kuriose Geschichte eines 35-Jährigen: Ein Bekannter bat ihn während seiner Corona-Infektion um Spucke, um die Behörden hinters Licht zu führen. 

Nikolaus Pichler
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Die Bekannten des 35-Jährigen wollten sich einen Status als Genesene erschleichen. 
Die Bekannten des 35-Jährigen wollten sich einen Status als Genesene erschleichen. 
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

"Es war absolut nicht lustig, ich habe sieben Kilo abgenommen", erzählt der Lehrer (35) aus der Steiermark gegenüber der "Kleinen Zeitung" über seine Corona-Infektion zu Weihnachten des vergangenen Jahres. Trotz dreifacher Impfung, regelmäßigem Sport und gesunder Ernährung habe die Omikron-Variante den Pädagogen gegen Ende des alten Jahres voll erwischt, so der Tenor des bekennenden Nichtrauchers. Starke Schmerzen in der Lunge, Erschöpfung, kein Geruchs- und Geschmackssinn, Husten und Appetitlosigkeit begleiteten ihn über den Jahreswechsel, auch jetzt trägt er das Virus laut der "Kleinen Zeitung" noch in sich.

Das wollten sich auch Bekannte des Steirers zu Nutze machen. Weil er berufliche Termine ausließ, bekam sein Umfeld rasch Wind von der Infektion des 35-Jährigen. "Ich lag noch mit Fieber im Bett, als die erste Nachricht gekommen ist", zitiert ihn die Tageszeitung. Was er dann las, habe ihn fassungslos zurückgelassen, so sein Tenor. 

Anfragen-Flut zu Spucke prasselte auf 35-Jährigen ein

Der Absender bemühte sich um die Spucke des 35-Jährigen. "Ein Bekannter hat mich um eine Speichelprobe gebeten – er will damit die Impfpflicht umgehen", schildert der Mann, der anonym bleiben möchte dem steirischen Medium. Entschlossen lehnte er die Bitte ab. Nicht die einzige, wie sich schnell herausstellte: "Es blieb aber nicht bei dem einen, mich haben tagelang Leute angerufen und mir geschrieben."

Mehrere der "Kleinen Zeitung" vorliegende Screenshots zeigen, wie hartnäckig die Impfgegner um den Corona-Speichel des Lehrers buhlten. Die Anfragen kamen aus dem ganzen Bundesland, alle von entfernten Bekannten des Erkrankten.

Der Murtaler erkundigte sich darum in seinem Freundeskreis. „Und ich bin nicht der Einzige, dem so etwas passiert ist." Ein Freund des Steirers habe sogar im Krankenhaus einen Anruf aus der Schweiz wegen dem gleichem Anliegen bekommen. Immer geht es um eine Speichelprobe, solange die Infektion noch frisch ist. Auf der bei Schwurblern beliebten Messenger-App Telegram gibt es eigene Gruppen, in denen mit infiziertem Speichel regelrecht gehandelt wird. So wollen die Maßnahmengegner positive PCR-Tests erschleichen, um den Status eines Genesenen zu bekommen. "Manche wollten sogar zu mir heimkommen, während ich krank im Bett lag. Die Ansteckungsgefahr war ihnen egal."

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