Österreich
Mann verweigert Alkotest auf Türkisch – 1.600 € Strafe
Ein offenbar betrunkener Autofahrer wurde in Grieskirchen (OÖ) von der Polizei auf Türkisch zum Alkotest gebeten. Er lehnte ab und muss zahlen.
Er war Ende April am frühen Abend mit dem Auto in Grieskirchen (OÖ) unterwegs, hätte es aber besser stehen lassen soll. Der türkischstämmige Mann soll fünf Bier und einen halben Liter Whiskey getrunken haben, bevor seinen Wagen auf einem Privatparkplatz abstellte. Dort wurde die Polizei auf den reglos Sitzenden aufmerksam. Die Motorhaube seines Wagens war noch warm, der Fahrer selbst war kaum mehr ansprechbar. Er konnte weder aufstehen noch ohne Hilfe gehen.
Nach drei Tests wollte er keinen weiteren mehr
Da der Lenker nicht auf die Beamten reagierte, sprach ihn einer der beiden auf Türkisch an. Der Polizist forderte den Betrunkenen in dessen Muttersprache auf, sich einem Alkohol-Vortest zu unterziehen. Dieser klappte zweimal nicht, beim dritten Mal zeigte er 1,05 Promille an. Danach verlangte die Polizei einen "richtigen" Test von ihm, doch der Mann weigerte sich. Er ließ sich von seiner Freundin stützend zu seiner Wohnung begleiten. Dafür kassierte er eine 1.600 Euro-Strafe.
Nachträglich versuchte der inzwischen Ausgenüchterte, die Strafe auszuhebeln. Er argumentierte damit, dass Türkisch in Österreich nicht Amtssprache sei. Deshalb müsse er nicht bezahlen. Der Verwaltungsgerichtshof sah das nun anders: Der Türke muss bezahlen. Denn: Die Aufforderung der Polizei nach einem Alkotest muss deutlich genug sein. Die Form sei nicht vorgegeben, Verständlichkeit zählt mehr.