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Mann soll nach Corona-Impfung Augenlicht verloren haben
In Deutschland kommt es nun zu Prozessen gegen Impfstoff-Hersteller. In einem Fall soll ein Mann nach der Impfung sein Augenlicht verloren haben.
Die Coronaviruspandemie ist nicht nur in Österreich de facto überstanden. Auch in Deutschland spielt SARS-CoV-2 im Alltag praktisch keine Rolle mehr. Dafür kommt es bei unseren Nachbarn nun vermehrt zu Prozessen gegen Impfstoff-Hersteller. Das berichtet unter anderem das Ö1-Journal am Dienstag. Denn immer mehr Menschen leiden an den Spätfolgen – eben nicht nur an Long-Covid, sondern möglicherweise auch an den Folgen der Impfung.
In einem Fall in Rottweil klagt ein 58-Jähriger den Hersteller Biontech. Sein Anwalt erklärt im ORF-Radio, dass der Kläger nach der Impfung sein rechtes Augenlicht verloren habe. Es deute alles auf einen Impfschaden hin, so der Jurist. Das angestrebte Ziel sind 150.000 Euro Schmerzensgeld von Biontech: "Das räumliche Sehen fällt weg, das Autofahren ist schwierig, wenn nicht gar ganz unmöglich" und auch im Beruf habe der Mann mit "erheblichen Einschränkungen" zu kämpfen, heißt es. Sein Mandant sei kein Impfgegner, hält er fest, aber nun sei es an der Zeit, auch jene Menschen zu entschädigen, die nach der Impfung gelitten haben.
32-Jährige leidet an seltener Krankheit
Auch im bayrischen Bamberg steht eine Entscheidung gegen Astrazeneca an. Eine 32-Jährige fordert gar 250.000 Euro Schmerzensgeld, sowie eine Entschädigung von bis zu 600.000 Euro. Sie leidet an einer Darmvenenthrombose – eine selten Krankheit, die Kopfschmerzen und epileptische Anfälle auslösen kann. Es liegt in beiden Fällen nun an den Gerichten, festzustellen, ob die Impfung der Auslöser für die Erkrankungen ist.
Biontech bestreitet den Vorwurf des Klägers und sagt, man habe die gesundheitlichen Beeinträchtigungen auf Grundlage aller zur Verfügung stehenden Informationen eingehend geprüft. Auch der zuständige Richter in Rottweil erklärt im Vorfeld der Verhandlung, dass der Nachweis eines kausalen Zusammenhangs schwierig werde.
Minimaler Anteil an vermeintlichen Impfschäden
Immunologe Carsten Watzl im Ö1-Journal: "Die Impfung ist meistens nur das letzte Ereignis einer ganzen Kette von Ereignissen, die zusammenkommen müssen, damit es zu so einer Entgleisung und zu so einer Erkrankung kommt." Die Frage sei daher, ob die Impfung der "letzte Baustein" gewesen sei, oder ob auch eine Infektion ausgereicht hätte, um den Schaden auszulösen.
Um Schadensersatz oder Schmerzensgeld zu bekommen, muss zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass die gesundheitliche Beeinträchtigung durch den Impfstoff ausgelöst wurde. In Deutschland haben 6.500 Menschen einen Antrag auf Entschädigung wegen eines Impfschadens gestellt – bei rund 65 Millionen verabreichten Dosen entspricht das einem Prozentsatz von gerade einmal 0,01 Prozent.