Kurioses Motiv enthüllt

Mann nimmt Geisel, weil er im Häf'n gratis wohnen will

Kopfschütteln nach einem Prozess in Wels. Der Verdächtige hatte in Gmunden beim AMS eine Geisel genommen. Das Motiv dahinter ist mehr als kurios.
Oberösterreich Heute
07.02.2025, 17:37

Der Fall löst Kopfschütteln aus. In Wels stand ein Mann vor Gericht, weil er im Herbst des Vorjahres in Gmunden einen AMS-Mitarbeiter als Geisel genommen haben soll. Er marschierte laut Anklage am 19. September 2024 in das Gebäude, am Rücken einen großen Rucksack mit drei großen Küchenmessern und vier Handschellen.

Bei einem Infostand soll der Mann dann einen Mitarbeiter bedroht und als Geisel genommen haben. Die anderen Personen forderte er dazu auf, das Gebäude sofort zu verlassen. Dann wurde es schon kurios, der Mann rief selbst bei der Polizei an, verlangte eine Verhandlungsgruppe. Kurz Zeit später ließ er sich festnehmen.

AMS-Geld gestrichen

Schon direkt nach der Tat wurde klar, was das Motiv des Mannes sein könnte. Der Verdächtige hatte hohe Schulden, von 50.000 Euro war damals die Rede. Im Sommer war sein Arbeitslosengeld gestrichen worden, weil er mit seinem Verhalten diverse Jobmöglichkeiten unmöglich gemacht haben soll. Die Delogierung aus seiner Wohnung drohte.

Laut Staatsanwaltschaft begann der Mann dann zu recherchieren, wie er zu einer "Wohnung für immer" kommen könnte. So formulierte es der Angeklagte selbst gegenüber der Polizei. Er forschte nach, welche Straftat er begehen könnte, damit er lange Zeit ins Gefängnis muss, ohne aber dabei jemanden zu verletzen.

Die Verteidigerin des 37-jährigen führte ins Feld, dass der Mann "Angst um seine Existenz" gehabt habe. Bei der Einvernahme zeigte sich der Mann auch reuig. Der AMS-Mitarbeiter beschrieb vor Gericht, dass er Todesangst gehabt habe. "Ich habe nicht gewusst, ob ich lebend rauskomme." Er komme heute aber mit der Situation klar.

Schulklasse anwesend

Weiteres dramatisches Detail: Während der Geiselnahme war zufällig eine Schulklasse im Gebäude. Eine geistesgegenwärtige AMS-Mitarbeiterin brachte die Schüler in einen anderen Raum und lenkte sie ab.

Das rechtskräftige Urteil: Zehn Jahre Haft, zudem Einweisung in ein forensisch-therapeutisches Zentrum.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 07.02.2025, 18:05, 07.02.2025, 17:37
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