Gesundheit
Mann bohrte Loch in seinen Kopf, um dauer-high zu sein
Joe Mellen führte ein tausend Jahre altes Verfahren an sich selbst durch, das das High-Gefühl andauern lassen sollte. Nicht nachmachen!
Der Brite Joe Mellen erfuhr in den 1960er Jahren erstmal von einem Verfahren namens Trepanation. Ein archaisches, chirurgisches Verfahren, das einem angeblich unbegrenzte High-Zustände bringen soll. Zuerst kritisch und ablehnend, überwog die Neugier und er probierte es selbst aus – an seinem eigenen Kopf. So beängstigend es auch klingt, Mellen versuchte die Prozedur nicht nur einmal, nicht zweimal, sondern gleich dreimal, bevor er – im wahrsten Sinne des Wortes – den Nagel auf den Kopf traf.
Die Trepanation stammt aus der Zeit vor 7.000 bis 10.000 Jahren und ist vielleicht das älteste chirurgische Verfahren, das der Menschheit bekannt ist. Es handelt sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem ein kreisrundes Knochenstück gebohrt oder geschabt und dann entfernt wird, meist aus dem menschlichen Schädel.
Bessere Durchblutung des Gehirns
Bart Huges war der prominenteste Befürworter des Verfahrens und bohrte sich 1965 selbst mit einem Zahnarztbohrer ein Loch in seinen Kopf. Huges glaubte, dass unser Gehirn blutleer wurde, als die Menschheit anfing, aufrecht zu gehen, und dass die Trepanation es dem Blut ermöglichte, besser in das Gehirn hinein und aus ihm heraus zu fließen, was ein dauerhaftes "High" verursachte.
Mellen erinnerte sich an einen Moment, der sein Leben verändern sollte, als er Bart Huges zum ersten Mal begegnete – dem Mann, der ihn über das Verfahren informieren sollte. "Ich hatte von diesem Typen gehört, der sich selbst ein Loch in den Kopf gebohrt hatte, und dachte: 'Der muss ja verrückt sein'.
Mellen verriet: "Als ich das erste Mal davon hörte, dachte ich: 'Das ist lächerlich! "Und die Vorstellung, dass sich jemand so etwas antut, war absurd." Nur zwei Jahre, nachdem er 1967 vom Trepanieren erfahren hatte, führte Mellen seinen ersten Versuch durch. "Damals war ich pleite und konnte mir keinen elektrischen Bohrer leisten, also kaufte ich ein Handtrepan in einem Geschäft für chirurgische Instrumente." Ein Instrument, das "ein bisschen wie ein Korkenzieher aussieht, aber mit einem Ring aus Zähnen am unteren Ende".
3 Versuche
Der erste Versuch misslang. Aber das hielt Mellen nicht davon ab, es noch zwei weitere Male zu versuchen. Er erklärte: "Der Mensch braucht mehr Blut in seinem Gehirn. Das ist kein großartiger Rausch. Es stellt nur die jugendliche Vitalität wieder her. Diese Vitalität, die man verliert, wenn man erwachsen wird." Etwa ein Jahr später versuchte er es erneut und "entfernte etwas Schädel", aber nicht genug, um zufrieden zu sein: "Es gab eine Art 'schlürfendes' Geräusch, als ich das Trepan herausnahm, und etwas, das wie Blasen klang." Der dritte und letzte Versuch fand 1970 statt und dauerte "alles in allem nur eine halbe Stunde, einschließlich der Aufräumarbeiten".
Mellen erinnerte sich: "Ich fühlte mich großartig, weil ich es geschafft hatte, aber dann bemerkte ich nach etwa einer Stunde, dass ich eine Leichtigkeit spürte, als ob ein Gewicht von mir genommen worden wäre. Ich habe es abends gemacht und bin um 23 Uhr mit einem guten Gefühl ins Bett gegangen, und ich konnte es immer noch spüren, als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin. Und dann wurde mir klar: 'Das war's. Es ist vollbracht'." Ich schätze, beim dritten Mal klappt's wirklich." Seine Erfahrungen hat er in seinem Buch "Bore Hole" festgehalten. Es ist zwar vergriffen, aber in Antiquariaten noch zu bekommen.