Welt
Was fotografieren die denn da alle?
In Manhattan tritt zweimal im Jahr ein Phänomen auf, das am Abend Hunderte Schaulustige in Verzückung ausbrechen lässt.
Es handelt sich um das sogenannte "Manhattanhenge": Dieses Phänomen tritt zweimal im Jahr auf, drei Wochen vor und drei Wochen nach Sommeranfang. An jeweils zwei Tagen geht dann die Sonne genau zwischen den Häuserschluchten beziehungsweise in der Blickachse der Ost-West-Strassen von Manhattan unter.
Für einen kurzen Moment taucht sie die Gebäude und Strassenzüge Manhattans in ein wundersames Licht – und ruft Hunderte Schaulustige mit ihren Handys auf den Plan. Die Schattenseiten sind Verkehrsbehinderungen und mitunter genervte Polizisten (mit Ausnahmen, wie die Bildstrecke zeigt).
Angelehnt an Stonehenge
Möglich macht das Manhattanhenge der Commissioner's Plan von 1811, also New Yorks gleichmässiges Strassennetz. Seinen Namen erhielt das Phänomen vom US-Astrophysiker Neil deGrasse Tyson, der 2002 einen Artikel darüber in der Fachzeitschrift "Natural History" veröffentlichte.
Er griff dabei auf das britische Vorbild von Stonehenge zurück, das unter anderem zur Ermittlung des Tages der Sonnenwende genutzt worden sein soll.
(red)