Welt
Malta beschlagnahmt Flüchtlingsschiff
Der Kapitän des Flüchtlingsschiffs "Sea Watch" hat via Twitter bekanntgegeben, dass sein Schiff in der Früh von Malta beschlagnahmt wurde.
Das Boot wurde am Montag Früh daran gehindert, den Hafen zu verlassen. Der Kapitän Pia Klemp richtete auf Twitter einen dramatischen Appell an die Öffentlichkeit: "Während wir daran gehindert werden, den Hafen zu verlassen, ertrinken die Menschen. Jeder weitere Tod auf See ist auf dem Konto derer, die eine Rettung verhindern."
Und der Kapitän weiter: "Das Leben auf See zu retten ist nicht verhandelbar."
Die Crew habe keine Begründung für die Beschlagnahmung erhalten. „Mit dieser Maßnahme wird unsere Freiheit eingeschränkt, um die Rettungsarbeit zu verhindern", erklärte die Organisation.
Inzwischen wurde der deutsche Kapitän des Flüchtlingshilfsschiffs „Lifeline", Claus-Peter Reisch, heute vor einem Richter in Malta vorgeführt. Die Behörden werfen den Flüchtlingshelfern vor, sich bei der Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer behördlichen Anweisungen widersetzt und gegen internationales Recht verstoßen zu haben.
Reisch wies die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen vor Gericht zurück. „Unsere Mission hat 234 Menschen gerettet, und ich bin mir keiner Schuld bewusst", sagte Reisch laut einer Mitteilung seiner Organisation. "Ich stehe hier vor Gericht, aber warum steht hier nicht die libysche Küstenwache? Die haben mich und meine Crew noch vor Kurzem mit dem Tod bedroht und bei deren „Rettungen" sterben Menschen", sagte Reisch weiter.