Wohnen

Malmö & Co: So kommen Ikea-Möbel zu ihrem Namen

Kaum ein Haushalt hat kein IKEA-Stück in seiner Sammlung. Wir lüften das Geheimnis, wer hinter den außergewöhnlichen Namen steckt. 

Sabine Primes
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Bodenmarkierungen lotsen die Kunden gleich einem Verkehrssystem durch das Geschäft.
Bodenmarkierungen lotsen die Kunden gleich einem Verkehrssystem durch das Geschäft.
Artyom Geodakyan / Tass / picturedesk.com

Malmö, Billy, Klippan, Bolmen, Hektar, Melodi, Ektrop oder Ingolf: Vermutlich haben diese und ähnliche Möbelnamen schon jedem IKEA-Kunden ein Lachen herausgelockt und sich gefragt: Wer kommt auf sowas? Wir klären auf. 

Namen statt Nummern

Nun, IKEA-Produkte tragen skandinavische Namen und diese sind auch in allen Ländern, in denen es IKEA gibt, gleich. Wo andere Möbelhäuser komplizierte Artikelnummern als Bezeichnung nehmen, nimmt das schwedische Möbelhaus ganz einfach Namen. Die Idee dazu stammt von Gründer Ingvar Kamprad. Mitarbeiter können die Waren so schneller im System finden und Kunden können sich Namen besser merken als ellenlange Zahlen. 

2 Köpfe für 10.000 Artikel

Wer nun meint, hinter der Namensgebung stecken komplizierte, marketingstrategische Überlegungen eines 10-köpfigen Teams, der irrt. Es sind genau 2 Personen, die sich den passenden Namen zum jeweiligen Einrichtungsgegenstand überlegen. Inspiriert werden sie von Landkarten, Kalendern, Wörterbüchern, Synonymlexika und Nachschlage­werken. Die Namensvorschläge werden geprüft, um kein geschütztes Warenzeichen zu verletzen und um sicherzugehen, dass sie in anderen Ländern nichts Anstößiges bedeuten – nun ja, bei etwa 10.000 Artikeln klappt das wohl nicht immer. 

Schon gewusst?
Der Name Ikea setzt sich aus den Buchstaben I für Ingvar, K für Kamprad, E für Elmtaryd (der Hof, auf dem Kamprad aufgewachsen ist) und A für Agunnaryd (Kamprads Heimatort) zusammen.

Mit System

Schlau wie die Schweden sind, hat die Benennung ein System. So tragen Sofas, Sessel oder Couchtische meistens schwedische Ortsnamen (zB. KLIPPAN). Badezimmerartikel sind nach Flüssen und Seen benannt (BOLMEN oder ISFJORDEN), für Leuchten werden schwedische Bezeichnungen aus der Musik, Chemie oder Meteorologie verwendet (HEKTAR oder MELODI). Stoffe und Gardinen haben weibliche Namen (ALVINE, ANDRIETTA etc.) und Stühle, Schreibtische und Regalsysteme Männernamen (wie ALEX oder INGOLF).

Eine Besonderheit gibt es bei Küchenartikeln, wo der Name oft die Funktion des Gerätes beschreibt. So heißt zum Beispiel ein Schneidebrett LÄMPLIG, was im Schwedischen "zweckmäßig" bedeutet.