"Plakat bleibt"
MAK wurde jetzt zu plakatiert - das steckt dahinter
Haben Plakate in unserer schnelllebigen Welt überhaupt einen Mehrwert? Das MAK widmet den besten 100 Plakaten des letzten Jahres eine Ausstellung.
Das MAK zeigt jetzt die "100 Beste Plakate 23". In der Ausstellung werden bis 16. März die besten Werbeplakate der Dachregion gezeigt. Peter Klinger, die stellvertretende Leitung der MAK Bibliothek und Kunstblättersammlung, fungiert hier auch als Kurator.
Doch haben Plakate in unserer schnelllebigen Welt überhaupt einen Mehrwert? Für Klinger schon: "Plakat bleibt. Und für mich sind Plakate sowieso ein Memo", erklärt er im Gespräch mit "Heute".
Schwarz-Weiß Trend bei Werbeplakaten
In der Ausstellung werden hauptsächlich Plakate aus dem Kulturbereich gezeigt: "Man muss definieren, was Werbung ist, weil auch für eine Ausstellung kann man werben und es ist dann ja auch Werbung. Man muss sagen, der Großteil der Plakate ist im Kulturbereich angesiedelt. Es sind nur ein paar Plakate, die klassische Produktwerbung zeigen", so Klinger.
Ein Plakattrend sticht besonders hervor: "Was auffällig ist, es ist viel Schwarz-Weiß. Das ist auch deswegen, weil man sich vorstellen muss, diese Plakate sind in einem öffentlichen Bereich, wo es bunt ist und da sind gerade Schwarz-Weiß Plakate diejenigen, die herausstechen".
„Plakat bleibt.“
Obwohl mittlerweile sehr viel Werbung über Social Media betrieben wird, haben Plakate als Werbung durchaus noch ihre Berechtigung: "Sie gehen in Social Media rein und wischen. Sie haben davon eine Reaktionszeit von circa 2 Sekunden, dann liken Sie es und wischen weiter".
"Plakat bleibt. Ich kann ein Plakat ignorieren, aber wenns mir gefällt versuche ich auch es zu dechiffrieren. Was ja bei sozialen Medien nicht der Fall ist. Du wischst nur nach rechts oder nach links", so der Kurator, "und für mich sind Plakate sowieso ein Memo. Zu dieser Ausstellung musst du gehen oder zu dieser Veranstaltung und sie sind auch ein dankbares Medium, weil sie relativ günstig sind. Das Medium selbst, Plakat, ist aber Teil einer großen Medienkampagne, wo der Rest wie Social Media wie Internet dazugehört".
Doch die ausgestellten Poster könnten auch glatt als Kunst durchgehen: "Es ist ein Memo. Und im Endeffekt gibt es Plakate, die hätte ich selber gerne bei mir zu Hause hängen. Es gibt schon Plakate, die eindeutig mit der Absicht gemacht wurden, sich selber zu präsentieren und auch Kunst zu machen".
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Auf den Punkt gebracht
- Das MAK widmet den besten 100 Plakaten des letzten Jahres eine Ausstellung, die bis zum 16 März zu sehen ist
- Peter Klinger, Kurator und stellvertretender Leiter der MAK Bibliothek, betont den bleibenden Wert von Plakaten in unserer schnelllebigen Welt und sieht sie als wichtige Memos und Kunstwerke, die trotz der Dominanz von Social Media ihre Berechtigung haben