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Mainz-Coach sauer, Referee stellt klar: "Ich bin Chef"

Bo Svensson ist so richtig angefressen. Der Mainzer Coach schäumte nach der späten 2:3-Niederlage gegen Abstiegskandidat Schalke 04. 

Heute Redaktion
Mainz-Coach Bo Svensson diskuteirt mit Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck.
Mainz-Coach Bo Svensson diskuteirt mit Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck.
Imago Images

Marius Bülter verwertete in der 90+12. Minute einen Elfmeter, schoss die "Knappen" damit zum Sieg und vorübergehend auf Rang 14 vor – zwei Punkte vor dem Relegationsrang. Und zerstörte damit wohl endgültig die leisen Europacup-Hoffnungen der Mainzer, die nach wie vor Achte bleiben. Zuvor brachten Bülter (26.) und Tom Krauß (60.) "Königsklau" zweimal in Front, Leandro Barreiro (53.) und Aaron Martin (70.) schlugen zweimal zurück. 

Vor dem Elfmeter hielt Anthony Caci den Schalker kurzzeitig zurück. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zeigte schließlich auf den Punkt. Und brachte Svensson damit völlig auf die Palme. "So eine Entscheidung zu treffen, Wahnsinn, ein Skandal", schäumte der ehemalige Liefering-Trainer, beklagte, dass Bülter seinen Gegner zunächst zurückgehalten habe. "Wenn es um das Ziehen geht, macht er es zuerst. Warum ist es ein Foul, wenn es unser Spieler macht?", ärgerte sich der dänische Coach. "Er zupft ihn, aber solche Zupfer haben wir bei jeder zweiten Ecke. Da kannst du bei jeder zweiten oder dritten Ecke Elfmeter pfeifen", schüttelte auch Mainz-Sportdirektor Martin Schmidt den Kopf. 

Schiri: "Ich bin der Chef"

Schiedsrichter Jöllenbeck erklärte nach dem Spiel seine Entscheidung, zuvor diskutierte er auch mit Svensson. "Ich habe ihm versucht, in einer ruhigen Art meine Wahrnehmung zu schildern. Der Videoschiedsrichter sagte mir, dass ich es mir anschauen muss, weil ein klares Halten vorliegt, unabhängig davon, ob der Ball vom Torwart schon festgehalten wurde, oder nicht", meinte der Unparteiische, der sich die Szene noch einmal anschaute. "Ich bin der Chef auf dem Platz und ich möchte, wenn es um so viel geht, die Bilder haben und sehen", so Jöllenbeck. Er habe schließlich ein "klares, langes Halten" wahrgenommen. 

Unterstützung bekamen die Mainzer derweil vom ehemaligen deutschen Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe, der sich per Twitter zu Wort meldete, von einem "falschen Elfer" sprach. "Erst halten beide ,handelsüblich´ im normalen Rahmen im Strafraum. Aber dann zieht Bülter erst Caci, der in besserer Position ist, nach hinten. Caci ,revanchiert´ sich mit dem Zupfer gegen Bülter, der noch steht, als das zupfende Halten beendet ist und fällt danach mit Theatralik", meinte Gräfe. "Regeltechnisch ist das erste Vergehen bei zwei Spielern relevant und erst recht eines mit Impact", richtete der ehemalige Unparteiische seinem Ex-Kollegen aus.