Baum umgestürzt

Mädchen (9) nach Sturm bewusstlos – neue Vorwürfe

In Linz kam es am vergangenes Wochenende bei einer Veranstaltung zu einem Zwischenfall. Ein Baum stürzte auf Festival-Gäste. Die Polizei ermittelt.

Oberösterreich Heute
Mädchen (9) nach Sturm bewusstlos – neue Vorwürfe
Furchtbarer Anblick: der Linzer Tummelplatz am Morgen nach dem Unwetter.
Matthias Lauber

Es ist fast ein Wunder, dass es keine Todesopfer gab. Am Samstag, um kurz nach 20 Uhr, fegte plötzlich heftiger Sturm über Linz. Im Zentrum fand da gerade das bei Familien sehr beliebte Ritterfest des Familienbundes statt.

Auf dem Tummelplatz, am Fuße des Linzer Schlosses in der Altstadt, standen zum Zeitpunkt des Unwetters noch mehrere Personen, darunter auch einige Kinder. Plötzlich brach ein 28 Meter hoher Gingko-Baum in der Mitte ab, ein riesiger, 80 Zentimeter dicker Ast, stürzte auf den Platz darunter.

Hier stürzte Baum auf Besucher

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    Der schwere Sturm ließ Bäume wie Zündhölzer abbrechen.
    Der schwere Sturm ließ Bäume wie Zündhölzer abbrechen.
    laumat/Matthias Lauber

    Opfer waren bewusstlos

    Eine 41-jährige Frau und ihre neunjährige Tochter aus dem Bezirk Kirchdorf wurden getroffen und schwer verletzt. Als die Retter kamen, waren die beiden bewusstlos. Ein Sanitäter der Polizei führte bis zum Eintreffen des Notarztes die Erstversorgung durch.

    Ebenfalls verletzt: ein achtjähriges Mädchen aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung, zwei Buben (zehn und zwölf) aus dem Bezirk Linz-Land sowie eine deutsche Frau (50). Die Unfallopfer wurden ins Linzer UKH und ins Kepler Klinikum eingeliefert.

    Das Stadtpolizeikommando Linz ermittelt jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Veranstalter, die Besitzer des Baumes (der auf Privatgrund stand) und eine Firma, die einen Lichtmasten installiert hatte, er ebenfalls umstürzte.

    Wenn ein Ast des Baumes morsch war, hätte ihn der Besitzer des Baumes wohl vom Gesetz her entfernen müssen. In welchem Zustand der Baum war, müssen jetzt Gutachter klären. Die Frage in Bezug auf die Veranstalter ist, ob der Platz früher hätte geräumt werden müssen.

    Kurz bevor der Wind aufkam, wurde das wartende Publikum von einer Mitarbeiterin des Veranstalters Familienbund um Geduld gebeten
    Ritterfest-Besucherin
    in "Tips" über den Zwischenfall

    In "Tips" wurde eine Besucherin zitiert, die schwere Vorwürfe erhebt. Sie war mit ihrem Sohn vor Ort und sagt demnach: "Kurz bevor der Wind aufkam, wurde das wartende Publikum von einer Mitarbeiterin des Veranstalters Familienbund um Geduld gebeten und mitgeteilt, dass die Aufführung in 10 Minuten beginnt. Die Verspätung wurde damit begründet, dass sich der Helfer der Darstellerin verspätet. Daraufhin verließen einige Personen den Aufführungsort, weil sie nicht mehr länger warten wollten. Kurz darauf kam starker Wind auf und die restlichen wartenden Personen brachen auf. Wenige Minuten danach krachten die Baumstämme zu Boden."

    Der Familienbund sagt: "Aktuell sind die Behörden dabei, sämtliche Umstände des Vorfalls aufzuklären. Wir sind alle schwer betroffen und unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Familien."

    red
    Akt.
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