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Madden NFL 18 im Test: Football neu erfunden?
EA liefert mit Madden NFL 18 mehr als einen neuen Teil der Football-Serie ab. Grafikengine und Karrieremodus erfinden das Spiel neu.
Das lange Warten hat endlich ein Ende: Mit dem Release von EA Sports' Madden NFL 18 fällt nun endlich der Startschuss zur diesjährigen NFL-Saison. Bevor sich die Superbowl-Gewinner 2017, New England Patriots, Seattle Seahawks und Co. wieder die Ehre geben, haben wir uns schon mal aufs Spielfeld gewagt und die neue Version des Football-Klassikers genauer angesehen.
Tom Brady, Russell Wilson oder Aaron Rodgers: Electronic Arts vereint auch bei Madden NFL 18 wieder alle Top-Spieler der NFC und AFC und hat sich auch spielerisch sehr am Vorgänger orientiert. Das Gameplay wurde zu Madden 17 lediglich verfeinert und nachjustiert. So gibt es weiterhin die Möglichkeit, dass man mit dem ballführenden Spieler der Offense ein Täuschungsmanöver ausführt und kann auswählen, ob man ein komplettes Match nur in der Offense, nur in der Defense oder nur einzelne Situationen spielt, die für den Ausgang des Spieles relevant sind.
Diese Spielzüge wurden nur verfeinert, was besonders beim Steuern der Teams deutlich wird. Alles wird schärfer ausgeführt, das Schwanken und Stocken ist weg, wodurch die einzelnen Spielzüge noch realistischer werden.
Neue Engine
Ein wichtiges Detail hat Madden NFL 18 ebenfalls übernommen: Die gut platzierten Teams der NFC und AFC sind auch in der Spiele-Version wieder deutlich besser unterwegs, die man allerdings durch gekonnte und kluge Tricks taktisch dennoch besiegen kann. Dies ist durch den Umstieg auf die Frostbite-Engine möglich. Die Tackles wirken nicht mehr so wuchtig, wodurch die Art des Kontakts zwischen den Spielern nun entscheidender wird.
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Härte, Geschwindigkeit und der Winkel des Tackle-Aufpralls spielen nun eine tragende Rolle, um einen guten Spielzug auszuführen, den Gegner zu Boden zu bringen und somit einige Yards gut zumachen. Auch die Animationen wirken besser und viel authentischer. Allerdings gibt es hin und wieder einige Ruckler bei den Läufen der Spieler, über die man aber gut hinweg sehen kann.
Aufs Timing kommt's an
Neben den neuen Spielstilen "Simulation" und "Kompetitiv" können Anfänger nun auch den "Arcade-Modus" aktivieren. Dieser lässt die Spiele deutlich spektakulärer werden. Zudem hat EA Sports das häufige Blocken bei Extrapunkten sehr reduziert, wodurch es nun sehr auf das perfekte Timing ankommt.
Ein weiteres Feature bei Madden 18 ist die Funktion "Play Now Live", das einem ermöglich, die besten NFL-Matchups der laufenden Saison nachzuspielen. Zudem erhält man im Franchise-Modus auch immer die neuesten Roster. Leider konnte diese Funktion bei unserem Test noch nicht ausprobiert werden, da der NFL Kick-Off noch nicht statt gefunden hat.
Der Story-Modus
Die absolute Neuigkeit für alle Madden NFL 18-Fans ist der "Story-Modus". Darin nimmt man die Rolle eines jungen Quarterbacks namens Devin Wade ein, der in der Castingsow "Longshot" mit anderen Quarterbacks darum kämpft in die NFL-Draft aufgenommen zu werden. Man hat an einigen Stellen die Möglichkeit, über Entscheidungen die Dialoge zu beeinflussen, wobei aber der Anfang und das Ende der Szene vorbestimmt sind.
Teilweise erinnert die etwa fünf Stunden lange Story leider sehr an einen Teenie-Hollywood-Film, da er trotz sympathischer Charaktere nicht ohne typische Schicksalsschläge auskommt. Die einfach gehaltene Geschichte wird nur durch die wirklich gute Darstellung der vorkommenden berühmten Schauspieler und Football-Größen, wie etwa Oscar-Gewinner Mahershala Ali als Devins Vater oder Rus Blackwell als NFL-Couch aufgewertet.
Nette Abwechslung
Enttäuschend ist zudem, dass man nur fast ein Viertel der Zeit auf dem Feld verbringt und somit keine richtige Gelegenheit hat mit dem aufstrebenden Football-Star zu trainieren. Dank der Frostbite-Engine sind aber Mimik und Gestik der virtuellen Darsteller sehr beeindruckend gestaltet.
Generell ist es eine nette Abwechslung zum klassischen Game-Play und die Geschichte ist interessant und emotional gestaltet, dennoch ist es für Spieler, die lieber auf dem Feld stehen, eher uninteressant.
Fazit
Madden ist eines der Spiele, auf die ich wirklich jedes Jahr mit großer Vorfreude warte. Und auch heuer hat mich das Spiel absolut nicht enttäuscht. Die kleinen Verbesserungen zu Madden 17 machen das ganze Game-Play viel interessanter, geschmeidiger und lustiger. Abgesehen von den kleinen Rucklern, über die man hinwegsehen kann, ist die neue Engine wirklich gut gemacht.
Auch die neuen Spielstile bereichern das Game und bringen viel mehr Möglichkeiten mit sich. Der neue Story-Modus hat mich ehrlich gesagt weniger begeistert, da die Geschichte an sich zwar super erzählt und gut gemacht ist, ich aber dennoch lieber mit meiner Lieblingsmannschaft am Feld stehe, anstatt beim Aufstieg eines jungen Quarterbacks fast nur daneben zu sitzen.
Einen großen Minuspunkt bekommt allerdings der lange Download-Marathon, bevor man überhaupt den ersten Kick machen kann. Hobbyzocker, die nur ab und zu spielen, werden daran schnell die Lust verlieren. Alles in allem ist das neue Madden wirklich gelungen und hat die idealen Verbesserungen für ein neues Spiele-Abenteuer vorgenommen. Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss jetzt Tom Brady mal zeigen, wie man richtig Football spielt. (kof)