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Mädchen entdeckt Hilferuf in nagelneuer Weihnachtska...

Heute Redaktion
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Außen auf der Weihnachtskarte prangte ein Foto eines süßen Kätzchens mit roter Zipfelmütze. In ihrem Inneren jedoch stieß eine britische Schülerin auf einen verzweifelten Hilferuf.

Ausgerechnet eine sechsjährige Schülerin aus Tooting im Süden von London machte die schockierende Entdeckung. Als Florence Widdicombe ein noch verpacktes Billet öffnete, hatte jemand darin bereits eine Nachricht in großen, schwarzen Lettern hinterlassen. Doch es waren keine fröhlichen Worte, sondern ein verzweifelter Hilferuf.

"Wir sind ausländische Gefangene im chinesischen Gefängnis Quingpu in Shanghai. Wir werden gegen unseren Willen zur Arbeit gezwungen. Bitte helfen Sie uns und verständigen Sie Hilfsorganisationen", stand im Inneren. Der Leser wurde zudem dazu aufgefordert mit dem früheren Journalisten Peter Humphrey in Verbindung zu treten, der 23 Monate in genau derselben Haftanstalt eingesessen hatte.

Florences Vater Ben kontaktierte den Mann, der sich wiederum an die "Sunday Times" wandte. So wurde die Geschichte öffentlich.

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Weihnachtsdeko an den Zellengittern im Qingpu-Gefängnis in Shanghai. Archivbild, 2005 (Quelle: Reuters/Stringer)

Die Karte hatte die englische Familie in einer Filiale der Supermarktkette Tesco gekauft. Wie Humphrey durch frühere Kontakte herausfand, dürften diese von mindesten zwei Gefangenen entworfen, verpackt und zum Transport nach Großbritannien fertig gemacht worden sein.

Tesco selbst will von diesen Vorgängen nichts gewusst haben. "Wir waren von diesen Vorwürfen geschockt und haben sofort alle Lieferungen dieser Fabrik gestoppt und eine interne Ermittlung eingeleitet", so ein Sprecher. Sämtlichen anderen Weihnachtskarten derselben Quelle wurden aus dem Handel genommen. "Wir verabscheuen Zwangsarbeit und werden diese auch niemals bei unseren Zulieferern dulden."