Wien

Macht Kiffen dumm? Stadt Wien startet Jugend-Podcast

Sommerzeit ist Partyzeit: Im neuen Podcast "Rauschzeit" diskutieren die jungen Wiener Viki und Moritz mit Experten übers Kiffen, Vorglühen und LSD.

Isabella Kubicek
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Viki und Moritz diskutieren im neuen Podcast "Rauschzeit" mit Expertinnen und Experten.
Viki und Moritz diskutieren im neuen Podcast "Rauschzeit" mit Expertinnen und Experten.
Tatjana Gabrielli

Hat man nach einem Joint automatisch Hunger? Macht Kiffen dumm? Was passiert, wenn ich gleichzeitig trinke und kiffe? In der ersten Folge des neuen Podcasts "Rauschzeit" räumt Bettina Hölblinger, Leiterin von checkit! mit den Wienern Viki (26) und Moritz (21) mit Vorurteilen und Halbwissen rund um den Konsum von Cannabis auf.

Diskutiert wird auf Augenhöhe und tabulos. 31 Minuten dauert die erste Folge. Verurteilt wird darin niemand, der sich dazu entscheidet, Cannabis zu konsumieren. Im Gegenteil, Viki und Moritz dürfen der Expertin jede Frage stellen, die sehr vielen Jugendlichen auf der Zunge liegen und erhalten darauf ehrliche Antworten. Gleich zu Beginn räumt Hölblinger mit dem Vorurteil auf, dass Kiffen dumm macht. Dass Kiffen hungrig macht, sei aber sehr oft der Fall.

Die ersten sieben Episoden des Podcasts, ein Projekt des Instituts für Suchtprävention (ISP) der Sucht- und Drogenkoordination Wien in Kooperation mit der Suchthilfe Wien, sind bereits online. Ab sofort werden zweiwöchentlich neue Folgen hier veröffentlicht. Neben der Start-Episode "Macht Kiffen dumm?" rücken die ersten Folgen Fragen wie "Kein Fortgehen ohne Vorglühen?", "Was kann ich tun, wenn Freund*innen Drogen nehmen?" und "Ritalin oder Baldrian – wie bestehe ich meine Prüfung?" in den Fokus. Die Fragen stellen dabei jedes Mal die Sozialarbeiterin Viki und der Pharmazie-Student Moritz.

Von Jugendlichen, für Jugendliche

"In unserer Gesellschaft werden Rauscherfahrungen oftmals tabuisiert, mit erhobenem Zeigefinger moralisiert oder als Teil der Alltagskultur bagatellisiert. Rauschzeit wählt einen anderen, innovativen Zugang und bietet mit tabulosen Diskussionen jene Antworten, die für Jugendliche selbst von besonderer Bedeutung sind. Damit bieten wir gerade jungen Menschen ein brandneues und österreichweit einzigartiges Angebot!", ist der neue Podcast für Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, ein wichtiger Schritt hin zu einem "reflektierten Umgang mit Rauscherfahrungen".

Auch für ISP-Leiterin Lisa Brunner schließt Rauschzeit eine "lange ignorierte Informationslücke" und holt junge Menschen in ihrer Lebensrealität ab: "Junge Menschen wissen am besten, welche Fragen und Themen sie beschäftigen. Die Hosts von Rauschzeit bringen gemeinsam mit den Expert*innen genau diese Themen ein und liefern ehrliche und sachliche Antworten – von Jugendlichen, für Jugendliche. Damit wollen wir den offenen Dialog fördern und jungen Menschen unterstützen, einen reflektierten, eigenverantwortlichen und vor allem aufgeklärten Umgang mit Substanzen zu entwickeln."

Ratgeber für Eltern

"Rauschzeit" ist das bereits zweite Podcast-Format der Sucht- und Drogenkoordination. Im Februar startete mit "Donner.Wetter.Sucht" ein eigener Podcast für Eltern (wie berichtet). Die aktuelle Episode trägt den Titel "Väter und Suchtvorbeugung – Welchen Einfluss haben sie?".

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