Naturschauspiel
Lyriden-Regen! Bis zu 20 Sternschnuppen pro Stunde
Wenn in der Nacht von Sonntag auf Montag die Sternschnuppen der Lyriden auftauchen, können sich Hobbyastronomen freuen.
Noch bis Ende April wandern die Lyriden über den Nachthimmel. Während ihres Höhepunktes in der Nacht von Sonntag (21. April) auf Montag, können bis zu 20 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden. Voraussetzung dafür ist natürlich ein klarer Himmel.
Die Lyriden sind ein Meteorstrom, der jeden Frühling auftritt, und wurden nach dem Sternbild der Leier (lateinisch: Lyra) benannt, aus dem sie zu kommen scheinen. Das ist allerdings nur ein perspektivischer Effekt, ähnlich wie bei einer Autofahrt durch Schneegestöber. Auf ihrer Reise um die Sonne kreuzt die Erde zu dieser Zeit Reste des im Jahr 1861 entdeckten Kometen Thatcher.
Die kleinen Teilchen auf der Kometenbahn kollidieren dann mit rund 50 Kilometern pro Sekunde mit der Erdatmosphäre – das entspricht 180.000 km/h. Die Teilchen werden stark erhitzt und bringen die umgebende Luft zum Leuchten. Dies erzeugt die Lichterscheinung, die Sternschnuppe genannt wird.
Die Leier ist zwar nur ein kleines Sternbild, aber ihr auffälliger Hauptstern Wega ist der hellste Stern am nördlichen Himmel. Vier lichtschwächere Sterne bilden ein Parallelogramm, dazu kommt rechts oben die strahlende Wega. Im Jahreslauf gilt die Leier als Sommersternbild, daher kann man sie im April erst in den späten Abendstunden und dann bis zum Morgen sehen.
20 Sternschnuppen pro Stunde
Von Nordosten her steigt das Sternbild auf und steht bis zum Beginn des Morgengrauens hoch über dem südöstlichen Horizont. Somit tauchen auch die Sternschnuppen der Lyriden erst spät am Abend oder nach Mitternacht auf. Beobachter sollten dabei ihren Blick nach Osten richten. Zu sehen sind die Sternschnuppen vom 14. bis 30. April. In der Nacht auf den 22. und 23. April jedoch am meisten.
Vollmond als Spielverderber
Üblicherweise sind pro Stunde rund 20 Lyriden-Sternschnuppen zu sehen – also immerhin eine alle drei Minuten. Laut den Prognosen von Meteor-Experten ist in diesem Jahr aber nicht mit einem verstärkten Aufkommen zu rechnen, noch dazu macht es wohl die nahe Vollmondnacht (24. April) Nachtschwärmern schwerer, nach den Lyriden Ausschau zu halten.
Um möglichst viele Sternschnuppen zu sehen, sollte allerdings einen Beobachtungsort fern von lichtdurchfluteten Städten aufgesucht werden. Denn dort ist der Himmel dunkler, sodass auch lichtschwächere Sternschnuppen durchs Blickfeld der Himmelsgucker huschen können.
Doch damit nicht genug
Auch die Eta-Aquariiden (auch Mai-Aquariden genannt) sind derzeit wieder aktiv. Sie erreichen am frühen Morgen des 6. Mai ihr Maximum. Dann können sogar bis zu 50 Sternschnuppen pro Stunde am Nachthimmel erscheinen.