Jurist scheffelte Unsummen

Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind

Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – jetzt packt er aus.

Christian Tomsits
Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind
Stefan S. genießt das Leben – seinen finanziellen Erfolg habe sich der erfinderische Jurist "hart erarbeitet".
privat

Die Anwaltsausbildung ließ der "Jus-Student unter Mindestzeit" auf halber Strecke bleiben – "zu viel Arbeit für zu wenig Geld". Als Firmengründer erfüllte sich Jurist Stefan S. (32) offenbar bereits nach drei Jahren den großen Traum vom Reichtum – auf ganz legalem Weg und "mit jeder Menge Fleiß", wie der Wiener im "Heute"-Gespräch behauptet.

Sein Geld verdiente der Unternehmer mit Abmahnungen von Parksündern vor Einfahrten oder auf Privatgrundstücken – sogenannten Besitzstörungsklagen, die "Heute"-Lesern bestens bekannt sind. Mit rund 399 Euro wurden Falschparker von seiner Firma "Zupf di" zur Kassa gebeten – keine Ausrede half den Betroffenen. "Zuckerwatte und Kuscheln gibt’s da nicht. Da muss man schon streng sein", betont S., der sich unter 300 Euro nie mit den "Opfern" geeinigt haben will.

"Zupf di" war übrigens nicht der erste Einfall des ausgefuchsten Juristen: Angefangen habe er vor Corona mit der Shisha-Vereinskonstruktion "Fumy". Doch das nebulöse Business mit der Umgehung des Wasserpfeifen-Verbots löste sich während der Pandemie in Rauch auf.

Die Idee mit den Besitzstörungsklagen sei dem gebürtigen Niederösterreicher 2021 gekommen. Angeblich, nachdem ihm fremde Autos regelmäßig seinen "teuer erstandenen Parkplatz vor meiner Liegenschaft in Wien" zustellten und er sich juristisch dagegen wehren wollte.

"Habe stundenlang Briefe gefaltet"

"Das hat mich derartig genervt", so der Ex-DJ und Modefan. "Da dachte ich mir, es geht anderen Leuten sicher genauso – the rest ist history", sagte S. sichtlich stolz zu "Heute" – "Die Leute haben halt kein Unrechtsbewusstsein und sind ignorant", vertrat er jahrelang leidenschaftlich die Interessen verschiedener Einfahrt- und Privatstellplatz-Eigentümer gegen ahnungslose Parksünder. "Ich habe am Anfang stundenlang Briefe gefaltet und alles selbst gemacht", betonte er die arbeitsintensive Anfangszeit.

Mit dem Unternehmen gemeinsam wuchsen auch die Umsätze rasch an. Als ein OGH-Urteil im Februar 2023 den Unterlassungs-Klagen seiner Firma ein vorzeitiges Ende setzte, muss es bereits ein Millionengeschäft gewesen sein. Doch damit ist Schluss: Vor zwei Monaten zog sich S. endgültig aus dem Parkstrafen-Business zurück, verkaufte alle Anteile an der gesetzeskonformen Nachfolgefirma "Zupf di 2.0". Wie viel er dafür kassierte, will er nicht verraten. Mit sich selbst zufrieden, gibt S. schmunzelnd preis, aktuell "viel Freizeit" zu haben.

"Bentley? Nein, ich habe ein anderes Auto"

Gerüchten, wonach er sich vom fetten Gewinn einen nagelneuen Bentley (180.000 Euro) gegönnt haben soll, tritt er mit Vollgas entgegen. "Ich fahre ein anderes Auto", erklärte er. Bilder auf Social Media zeigen S. abwechselnd im Range Rover oder im Mercedes, entspannt am Golfplatz oder Champagner-nippend in den besten Hotels. Vom Neid anderer will sich S. nicht ausbremsen lassen, seine goldverzierte Versace-Sonnenbrille trägt er mit Stolz – Geschmack kann man bekanntlich nicht kaufen…

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    Auf den Punkt gebracht

    • Jurist Stefan S gründete die Firma "Zupf di", die durch Besitzstörungsklagen gegen Falschparker hohe Einnahmen erzielte und dem Wiener ein luxuriöses Leben ermöglichte
    • Nachdem ein OGH-Urteil seine Geschäftspraktiken beendete, zog er sich aus dem Parkstrafen-Business zurück und genießt nun seine Freizeit, während er Gerüchte über seinen Reichtum und Lebensstil gelassen entgegnet
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