Klage gegen Hermès
Luxus-Drama – nicht jeder darf eine Birkin Bag kaufen
Zwei Kalifornier haben eine Sammelklage gegen das Luxushaus Hermès eingebracht, weil sie trotz anderer Einkäufe keine Hermès-Tasche kaufen dürfen.
Sie ist nicht nur die berühmteste, sondern auch die begehrteste Handtasche der Welt: die Birkin Bag. Der Preis für eine der handgefertigten Taschen liegt - je nach Ausführung - zwischen 8.000 und 200.000 Euro. Einige exklusive Modelle können sogar noch höher im Preis liegen. Wer den Wiener Store besuchen möchte, muss rund 30 Minuten davor warten. "Anschließend dauert es weitere 20 Minuten, bis man bedient wird und um eine Tasche bestellen zu dürfen, muss man Monate auf einen Termin warten", berichtet eine Hermès-Kundin gegenüber "Heute".
Doch jetzt handelt sich das französische Luxushaus Hermès ausgerechnet mit seinem berühmtesten Produkt eine Sammelklage ein. Der Vorwurf laut der Klageschrift: "Unlautere Geschäftspraktiken". Hermès verstoße gegen das Kartellrecht, indem es den Verkauf eines Artikels an den Kauf eines anderen binde. Eingereicht wurde die Klage von zwei kalifornischen Bürgern am Dienstag in San Francisco.
Zehntausende Doller umsonst
Demnach wird nur den Kunden "eine Birkin-Handtasche gezeigt, die als würdig erachtet werden". Vertriebsmitarbeiter erhalten laut der Klage keine Provision für Birkin-Taschen, dafür aber eine dreiprozentige Provision für die verkauften Zusatzprodukte, um eine "ausreichende Kaufhistorie" aufzubauen.
Eine der Klägerinnen, Tina Cavalleri, habe laut Medienberichten in der Vergangenheit bereits Zehntausende von Dollar bei Hermès ausgegeben. Als sie im September 2022 schließlich eine Birkin-Tasche kaufen wollte, sei ihr gesagt worden, dass der Artikel nur an "Kunden verkauft wird, die unser Geschäft konsequent unterstützen".
Auch Mark Glinoga, der zweite Kläger, versuchte nach eigenen Angaben 2023 mehrfach, eine Birkin-Tasche zu kaufen. Er sei aber jedes Mal darauf hingewiesen worden, "dass er noch andere Artikel und Accessoires kaufen müsse".
Sie fordern eine einstweilige Verfügung und eine finanzielle Entschädigung. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung gab es von Seiten des Unternehmens auch auf Nachfrage keine Stellungnahme zu den Vorwürfen.
Auf den Punkt gebracht
- Zwei Kalifornier haben eine Sammelklage gegen das Luxushaus Hermès eingereicht, weil sie trotz hoher Ausgaben keine Birkin-Tasche kaufen durften
- Das Unternehmen wird beschuldigt, gegen das Kartellrecht zu verstoßen, indem es den Verkauf der begehrten Tasche an den Kauf anderer Artikel bindet, während die Vertriebsmitarbeiter keine Provision für diese Taschen erhalten