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Lush-Shop ruft zu Israel-Boykott auf – erntet Shitstorm

Ein "Boycott Israel"-Schild in der Auslage einer Lush-Filiale sorgt für einen Shitstorm im Netz. Jetzt meldet sich die Kosmetikkette zu Wort.

In den Sozialen Medien steht Lush derzeit heftig in der Kritik.
In den Sozialen Medien steht Lush derzeit heftig in der Kritik.
Horst Galuschka / dpa / picturedesk.com

Die Kosmetikkette (mit Filialen auch in Wien, Graz und Innsbruck) ist bekannt für ihren Einsatz für LGBTIQ-Rechte. Sie warb etwa in Schaufenstern in Shops in Florida gegen ein Gesetz, dass es Lehrpersonen untersagt, in Primarschulen über Homosexualität zu sprechen. Lieber verzichte man auf Umsatz und könne dafür gut schlafen, sagte Lush-Mitgründerin Rowena Bird kürzlich im Interview. Nun bezieht das Unternehmen Stellung zum Nahost-Konflikt mit einem "Boycott Israel"-Schild.

Aufruf zum Boykott

Das Schild hängt im Schaufenster eines Shops in der irischen Hauptstadt Dublin, wie ein Foto von User "Benonwine" auf der Plattform X zeigt (siehe unten). Dazu heißt es: "Das ist ekelhaft, kann Lush das bitte kommentieren?"

Nach dem Angriff der Hamas auf Israel zeigen sich nun viele empört und rufen zum Boykott von Lush auf. Sie werfen der Firma wie schon früher vor, gegen Israel zu sein (siehe Box). Andere unterstützen den Aufruf gegen Israel.

So reagiert Lush

Lush sagt gegenüber "Sky News", dass ein Mitarbeiter für das Schild verantwortlich gewesen sei. "Dies war ein Einzelfall, der den Lush-Ethos 'Alle sind willkommen. Immer.' nicht repräsentiert". Die Botschaft wurde daher schnellstens entfernt, versichert eine Unternehmenssprecherin – und fügt hinzu: "Lush verurteilt jegliche Form von Gewalt. Wir wünschen uns Frieden und Sicherheit für alle israelischen und palästinensischen Menschen. Wir sprechen uns klar für die Einhaltung des Völkerrechts und der Menschenrechte aller aus".

Angriffe auf Lush-Filialen befürchtet

Für Lush sei die aktuelle Situation eine Gefahr wie jeder Shitstorm, auch wenn man sich zuvor liberal bei LGBTIQ-Rechten gezeigt habe, sagt Tanja Hollenstein, Markenexpertin des Beratungsunternehmens Riverside. Dem Unternehmen drohe nicht nur ein Umsatzeinbruch. Möglich seien auch tätliche Angriffe von empörten Menschen auf die Filialen so wie bei H&M in Südafrika, als ein als rassistisch empfundenes Werbemotiv in Gewalt umgeschlagen hatte.

Die Firma müsse jetzt Verantwortung übernehmen. Sie könne unter keinen Umständen die Schuld einem einzelnen Mitarbeitenden zuschieben. "Das Unternehmen ist auch verantwortlich für Äußerungen von Mitarbeitenden, wenn sie am Ort oder auf Medien des Unternehmens kommunizieren. Das Verhalten sollte daher immer ein Teil der Unternehmenskultur sein", sagt Hollenstein.

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