"Lugner kommt im Himmel nicht in die letzte Reihe"

Am Samstag – knapp drei Wochen nach seinem Ableben – wird Richard Lugner seine letzte Ruhe finden. Der Tag wird genauso ablaufen, wie er es sich gewünscht hat. "Mörtel" wird ein weiteres Mal direkt im gleißenden Rampenlicht stehen. Die Öffentlichkeit – von der hohen Politik abwärts – wird zu Hunderten, wenn nicht Tausenden auf ihn blicken.

Eine der Hauptrollen fällt an diesem Tag Dompfarrer Toni Faber zu. Er wird im Stephansdom die öffentliche Trauerfeier abhalten.

Am Dienstag wurden die wichtigsten Details fixiert, erzählt er "Heute": "Wir hatten eine letzte Besprechung mit der Familie und Behörden. Nur mehr wenige Details sind noch offen."

Laut Faber wurde eine "schöne Gedenkstunde im Stephansdom vorbereitet. Es werden drei Ansprachen gehalten – eine vom Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer (FPÖ), eine vom niederösterreichischen Landtagspräsidenten Karl Wilfing (ÖVP)." Als dritte Rednerin dürfte Schauspielerin Edith Leyrer vor die Anwesenden treten. Die Gedenkstunde beginnt um 9 Uhr.

Auch die musikalische Begleitung wurde besprochen. Nach einem Stück von Mozart auf der Orgel wird live Rock’N’Roll gespielt: "Die Familie hat Dennis Jale als Sänger eingeladen", sagt der Dompfarrer im "Heute"-Talk.

Dann – etwa um 10 Uhr – kommt der feierliche Auszug. Faber: "Zum Schluss – nach den Gebeten – begleiten wir den Sarg zur Fächerpolonaise von Carl Michael Ziehrer hinaus aus dem Dom. Das ist eine Hommage an den Opernball. Draußen wird dann von den Deutschmeistern der Radetzkymarsch gespielt." Danach fährt der Trauerzug zum Klang der Glocken des nördlichen Heidenturms ab.

Station eins (es geht wieder um den Opernball): Über den Ring wird bis vor die Staatsoper gefahren. Danach: Kurz vor 12 Uhr wird die Lugner City erreicht.

Besprochen wurde der gesamte Ablauf auch mit der Polizei, mit einer Securityfirma, die von der Familie angeheuert wurde, und dem Bestattungsunternehmen Himmelblau. Alles wurde abgestimmt: Die Öffentlichkeit soll sich so verabschieden können, "dass, es keine Behinderung für die Familie und Freunde bedeutet."

Auch diesmal werden – wie bei Niki Laudas Trauerfeier – Metallgitter aufgestellt, um die vielen Lugner-Fans in den Dom zu leiten.

Zum Schluss fragt "Heute" Dompfarrer Toni Faber noch, was Lugner ihm persönlich bedeutet hat: "Er war natürlich ein bunter Vogel, aber ein ganz großer Mann der Authentizität. Er hat nie jemanden verachtet. In diesem Zusammenhang wundern mich die Menschen, die sich über ihn stellen. Er hat das nie gemacht."

Der Glaube spielte in Lugners Leben eine tragende Rolle: "Er war zwar kein Parade-Katholik, aber ein Mann des Gebetes. Ich habe ihn seit Jahrzehnten geschätzt. Ich glaube solche Leute haben im Himmel nicht die letzte Reihe zu erwarten."