Lugners letzte Reise - Abschied im Scheinwerferlicht

Es ist eine herausfordernde Zeit für die Familie Lugner. Am kommenden Samstag wird sich der Clan von ihrem Oberhaupt verabschieden, genau so, wie sich das der Baumeister der Nation gewünscht hat.

Seit Richard Lugner am 12. August für immer seine Augen geschlossen hat und friedlich mit 91 Jahren entschlafen ist, herrscht für seine Hinterbliebenen Ausnahmezustand. Es gibt viele Dinge zu organisieren, um allen Wünschen des Baumeisters gerecht zu werden.

Am 31. August wird sich die Öffentlichkeit im Wiener Stephansdom von Lugner verabschieden können, gefolgt von einem Trauerzug über die Ringstraße, der auch an der Lugner City vorbeiführt – ein Großereignis.

In der Lugner City endet der öffentliche Teil der Trauerfeier, dort kann man sich in das Kondolenzbuch eintragen, das in dem Einkaufszentrum aufliegt. Das Bestattungsunternehmen Himmelblau hat auch ein Online-Kondolenzbuch aufgesetzt.

Polizei, Presse und öffentliche Trauer

Am Dienstag, dem 27. August, trifft sich die Familie deshalb mit allen Beteiligten, wie Polizei und Sicherheitsleuten, um Organisatorisches zum Ablauf zu klären, heißt es aus dem Lugner-Büro. Auch muss geklärt werden, wie die Presse positioniert werden soll.

Die öffentlichen Trauerfeierlichkeiten beginnen bereits um 8.00 Uhr mit der Aufbahrung des Sarges von Richard Lugner im Stephansdom. Dompfarrer Anton Faber, der Seelsorger der Familie, wird den Sarg, der von einer Eskorte begleitet werden wird, in Empfang nehmen. Der Sarg ist in Lugner-City-Rot gehalten. Auch Politiker und Politikerinnen von allen Parteien werden erwartet.

Um 9.00 Uhr beginnt dann die Gedenkstunde. Das Requiem findet dann am Nachmittag in der Kaasgrabenkriche in Wien-Döbling statt. Lugners langjähriger Familienfreund Norbert Hofer (FPÖ) wird eine Trauerrede halten.

Letzte Ruhe im engsten Familien- und Freundeskreis

Lugners letzte Reise endet im engsten Familien- und Freundeskreis nach der Trauerfeier in der Kirche Kaasgraben, wo er in einer Gruft am Grinzinger Friedhof in Wien-Döbling seine letzte Ruhe finden wird. Von dort habe er seine Villa im Blick, sagte er bereits zu Lebzeiten in einem Interview mit "Heute" über seine Vorstellung seines Abschieds. 200 Gäste, die Lugner selbst ausgewählt hat, werden ihn hier verabschieden können.

Die Familie bittet sowohl Öffentlichkeit als auch Medienvertreter inständig darum, "ihre Privatsphäre zu achten".

Christina Lugner hat dicke Haut bewiesen

Christina Lugner versuchte als "Familiensprecherin", wie sie sich selbst bezeichnete, nach dem Tod ihres Ex-Ehemannes der Öffentlichkeit gerecht zu werden. Die Trauer über den Verlust des Vaters ihrer einzigen Tochter überrollte "Mausi" allerdings immer wieder.

Hass-Kommentare und Beleidigungen füllten die Kommentarspalten zu den Geschichten von "Mörtels" vierter Ehefrau – wohl auch unerträglich für die Unternehmerin, um die es nun auch ruhiger geworden ist.

Lugners Kinder führen Lebenswerk fort

Tochter Jacqueline baut auf ihre große Stütze, Ehemann Leo Lugner, der seinen Vorzugsstimmen-Wahlkampf sofort ruhig gestellt hatte, um seine Ehefrau selbstverständlich zu unterstützen.

Die 30-Jährige wird gemeinsam mit Bruder Alexander Lugner, Gerald Friede und Michael Ertl (Lugner Garagen) Richards Lebenswerk in seinem Sinne weiterführen. Schon seit 2016 ist "Jacky" Geschäftsführerin der Lugner City und kümmert sich auch um die Auswahl der prominenten Gäste für den Opernball.

Lugners Witwe trauert "in Stille"

Simone Lugner soll auch nach ihrer Probezeit ein Platz in der Lugner City sicher sein. Am 1. August hatte sie noch an der Seite ihres Ehemannes ihren ersten Arbeitstag. Nach dem Tod ihres Ehemannes wurde es ruhiger um Simone. Die sich insgesamt zweimal auf Instagram zu Wort meldete.

Sie geriet in die Schlagzeilen, weil sie in einen Autounfall verwickelt war. Danach machte sie öffentlich, nun wieder im Stillen trauern zu wollen und beantwortet keine Interviewfragen mehr. Lugner hatte für die 42-Jährige noch vor seinem Tod sein Testament geändert.