Wien
Lueger-Denkmal in Wien mit Hitlerbärten beschmiert
Das umstrittene Denkmal ziert der neue Schriftzug "Feuer und Flamme den Faschisten". Auf die Gesichter in einem der Reliefs wurden Hitlerbärte gemalt.
Das Lueger-Denkmal beim Stubentor (City) ist immer wieder Ziel von Protestaktionen. In der Vergangenheit wurde es mehrfach beschmiert, im April "thronten" Kloschüsseln am Sockel. Nun ist das umstrittene Denkmal um eine weitere Facette reicher.
Stadt will Denkmal vorerst nicht reinigen
Seit kurzem ist dort der Spruch "Feuer und Flamme den Faschisten" zu lesen. Auf die Gesichter in einem der Reliefs wurden mit schwarzer Farbe Hitlerbärte gemalt. Die gesprayten Schriftzüge zu entfernen, kommt für die Stadt aktuell aber nicht in Frage.
"Jedes Entfernen schädigt den Stein. Eine Reinigung muss vorher mit Restauratoren genau besprochen werden", wie das Büro von Kulturstadträtin Kaup-Hasler (SPÖ) auf Anfrage von "Heute" erklärt. Die Erfahrung habe auch gezeigt, dass das Denkmal kaum gereinigt am nächsten Tag ohnehin meist wieder beschmiert wurde.
Abriss und Umgestaltung gefordert
Nicht wenige fordern einen Abriss des Denkmals und eine Umbenennung des Platzes. Karl Lueger war von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister. Er gilt als bedeutender Stadtpolitiker, war aber auch ein bekennender Antisemit, der mit Hetzreden gezielt populistische Stimmungsmache betrieb. Bereits 2012 verlor der ehemalige Bürgermeister "seinen" Straßennamen, als nach einer langen Debatte der "Dr.-Karl-Lueger-Ring" in "Universitätsring" umbenannt wurde.