Interview eskaliert

"Lüge" – Wolf will nochmal 1.000 € von FPÖ-General

Im "ZiB2"-Interview mit FPÖ-General Christian Hafenecker gab es bereits nach wenigen Minuten die ersten Klagsdrohungen.

Newsdesk Heute
"Lüge" – Wolf will nochmal 1.000 € von FPÖ-General
"Herr Hafenecker, das ist eine Lüge."
ORF2

Als einziger Parteichef sich nicht den Fragen von Armin Wolf in der "ZiB 2" stellen wollte sich FPÖ-Obmann Herbert Kickl – seinen Kopf hinhalten musste stattdessen Generalsekretär Christian Hafenecker.

Er holte gleich in seinem ersten Satz gegen ORF und Bundeskanzler aus, der ja immer noch in Berlin sei und dort die Kabine leertrinken würde (obwohl er zu diesem Zeitpunkt schon lange zuvor im Parlament tätig war). Kritisch startete auch Wolf, sprach die unter den Erwartungen gebliebenen Ergebnisse der FPÖ bei den EU-Wahlen und jenen in Salzburg und Innsbruck an.

"Unredlich"

"Ich lasse mir den Erfolg der Freiheitlichen Partei nicht kleinreden", konterte Hafenecker und verwies auf die historischen Wahlniederlagen der anderen Großparteien. Diese Stimmen seien fast 1:1 zur FPÖ gewandert, die so am 9. Juni erstmals bundesweit Platz 1 belegte. "Das schlecht zu reden halte ich für unredlich."

Nach einer weiteren Schelte für SPÖ und ÖVP ging es dann wieder um die FPÖ und was diese mit dem "System", gegen das sie ankämpfe, meine. Der FPÖ-General versteht darunter sämtliche Parlamentsparteien – außer die eigene natürlich – sowie die Medien und insbesondere den ORF, dem er Hofberichterstattung für die Mächtigen vorwarf. Daraufhin kam es zum ersten handfesten Streit zwischen den Gesprächspartnern.

"Mache mir Sorgen um Sie"

Denn solch eine Aussage kann der ihm gegenübersitzende ORF-Star natürlich nicht so stehen lassen. "Herr Hafenecker, ich mache mir ein bisschen Sorgen um Sie", spricht Wolf eine Warnung aus. "Sie mussten mir kürzlich 1.000 Euro überweisen und einen Widerruf veröffentlichen, weil Sie mir Manipulation vorgeworfen haben. Vielleicht sollten Sie das nicht tun."

Grinsend unterbricht ihn der FPÖ-General bei dieser "hochinteressanten" Ausführung. "Mich würde übrigens interessieren, wer Ihnen der Anwalt bezahlt hat. Vermutlich der Gebührenzahler." Wolf pariert: "Nein, Sie! Sie haben mir den Anwalt gezahlt, also der Steuerzahler, der die FPÖ bezahlt." Schließlich trägt diese Kosten stets der Verlierer.

Aber Hafenecker bleibt bei seinem Vorwurf und stellt den Begriff "Wahlmanipulation und ORF" und die "Akte Ziegler" in den Raum. "Das verstecken Sie wie den heiligen Gral, Herr Doktor Wolf." Dessen Antwort: "Ich verstecke überhaupt gar nichts und Sie können mir gerne nochmal 1.000 Euro überweisen, die nehme ich an."

"Das ist ausgeschlossen"

Um Klagen zwischen Moderator und Politiker ging es bereits wenige Minute später abermals. Wolf sprach die Einladung des Verschwörungstheoretikers Sucharit Bhakdi der FPÖ an, von dessen Aussagen sich teilweise sogar Hafenecker distanzierte. Dieser wiederum warf dem ORF replizierend vor, Aktivisten verdeckt als Experten einzuladen. "Sie führen die Leute hinters Licht!"

Ein Angriff, der den ORF-Moderator nun kurzzeitig sogar aus der Fassung bringt. "Nein, das tun wir nicht. Wirklich, Sie sollten ein bissl auf ihre Geldtasche aufpassen." Hafenecker grinsend: "Wollen Sie mir jetzt live auf Sendung drohen, Herr Doktor Wolf? Weil ich den ORF dabei überführt habe, dass Sie gefakete Experten hier auftreten lassen?" – "Herr Hafenecker, das ist eine Lüge".

Nach einigen Minuten Sachinhalten ging es abschließend noch um die Aussichten der Kickl-FPÖ, mit der nach der Wahl niemand zusammenarbeiten will. Wäre es deswegen eine Option, dass die FPÖ als erste nicht Kanzler Kickl stellt oder dieser nicht Teil der Regierung wird? "Das ist ausgeschlossen", so Hafenecker.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Im "ZiB 2"-Interview mit FPÖ-General Christian Hafenecker kam es zu Klagsdrohungen und hitzigen Diskussionen mit Armin Wolf
    • Hafenecker verteidigte die Ergebnisse der FPÖ bei den EU-Wahlen und griff den ORF an, während Wolf Vorwürfe der Manipulation zurückwies
    • Die Diskussion eskalierte, als es um die Einladung eines Verschwörungstheoretikers durch die FPÖ ging
    • Trotzdem schloss Hafenecker aus, dass die FPÖ nicht Kanzler Kickl stellen würde
    red
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